In Paul Wenningers Inszenierung einer eigens dazu geschaffenen Textvorlage des Lyrikers Michael Donhauser ist die Koordination die Methode der Raumerzeugung. Sie geschieht parallel zur szenischen Handlung anhand von Produkten aus dem Supermarkt, das heißt: die Produkte aus den Regalen sind sowohl szenisches Referenzmaterial als auch Baustoff für den Raum und erzählen so die Handlung. Der Text wird also nicht als Wortsprache realisiert, sondern durch das Zusammenwirken von Objekten in einen raumzeitlichen Ablauf übersetzt. Der stilisierte Supermarkt ist dabei gleichermaßen fertig inszenierte Umgebung wie Objektlager.
Der Text selber überträgt den Mythos von einem alten Paar, das zwei Göttern vorbehaltlos Gastfreundschaft gewährt, in die Welt einer Imbissbude mit Gartenwirtschaft. Er erzählt von dem Wunsch, der den beiden Alten freigegeben wird, von einem Anbau sowie einem Dahlienbeet, von einem Gehilfen und dem Erinnern, das seinen Anlass über die Jahre vergisst.
Die musikalische Umsetzung der imaginären Geschichte zeigt eine Vergänglichkeit, die sich im Klang der Trompete manifestiert und dabei Reales, Erfundenes und Göttliches in eins setzt.
Die auf einer Metaebene operierende Musik folgt den Spuren, welche die Ereignisse beschreiben und die dramaturgischen Elemente verbindet.
Klingende Produkte setzen die Töne der Trompete in den nötigen akustischen Referenzraum aus dem alles kommt und in dem alles wieder verschwindet: Weißes Rauschen.
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WohinTippHQ 2 hours ago