Mi 16. Dez 2009, 11:00–18:00 | |
Do 17. Dez 2009, 11:00–17:00 | |
Fr 18. Dez 2009, 11:00–18:00 | |
Sa 19. Dez 2009, 11:00–18:00 | |
So 20. Dez 2009, 11:00–18:00 | |
Die BAWAG Foundation freut sich die erste Einzelausstellung des belgischen Künstlers Jef Geys in Österreich zeigen zu können. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt im Foundationsquartier, Wiedner Hauptstraße 15, 1040 Wien zu sehen.
Jef Geys (geb. 1934 in Leopoldsburg) ist einer der einflussreichsten Künstler Belgiens. Geys hat einen Werkbegriff geprägt, der sich vom autonomen Kunstbegriff radikal distanziert und sich über kritische Analyse, Wissensvermittlung und die Aufhebung jeder Form von Hierarchie artikuliert. Seit mehr als vier Jahrzehnten stehen die Konstruktion sozialen Engagements, die Vermittlung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und die Grundsatzdiskussion über Inhalt, Form und Funktion der künstlerischen Sprache im Mittelpunkt seines Œuvres, welches das Betriebssystem Kunst grundlegend in Zweifel zieht.
Von Anfang an bestand der Kern von Geys Arbeit im sozialen Agieren, Kommunizieren und Positionieren innerhalb des sozialen Umfelds. Geys bedient sich partizipativer, provokanter und hermetischer Kommunikationsstrategien und schafft Situationen, in denen das Fragen wichtiger als das Antworten ist. Die Serie !Frauenfragen? (1965–2007) zum Beispiel begann mit soziopolitischen Fragen, die Geys seinen Schülerinnen in der Mädchenschule, an der er unterrichtet, stellte und die im Klassenzimmer hingen. Der Einladung einer sozialistischen Frauengruppe seines Heimatorts folgend stellte Geys die Fragen, anhand deren er den Status der feministischen Bewegung untersuchte, zum ersten Mal aus. Seither sind die 157 Fragen in 12 Sprachen übersetzt und in verschiedenen Ausstellungen in Europa und in den USA gezeigt worden. Die Liste wird in der BAWAG Foundation in mehreren Sprachen präsentiert und durch eine Videoinstallation ergänzt.
Jef Geys künstlerische Arbeit ist untrennbar mit seiner Biografie verbunden. So sind seine Bilder, Fotografien, Skulpturen und Installationen häufig als serielle und unabgeschlossene Arbeitsprozesse konzipiert und gehen mit einer intensiven Tätigkeit des Archivierens einher. Er sammelt, nummeriert, notiert und kategorisiert alles rund um seine Projekte – Fotografien, Korrespondenz, Artikel zu verwandten Themen oder Objekte – und legt es in Ordnern ab. Besonders deutlich wird diese Praxis in dem Schwarz-Weiß-Film Day and Night and Day and… (2002), der auf der Documenta 11 in Kassel zu sehen war. 36 Stunden lang werden in langsamer Abfolge alle existierenden Fotografien des Künstlers seit 1958 gezeigt. Der Film stellt damit eine Steigerung seines Buchprojektes Al de zwart-wit Fotos tot 1998 (Alle Schwarz-Weiß-Fotos vor 1998) dar: eines Archivs aus Szenen seines Lebens, das zwischen Privatem und Öffentlichem hin und her springt. Der Film kann schwer in seiner vollen Länge erfasst werden, betont aber in der bewegten Aneinander¬reihung statischer Bilder den monotonen Ablauf der Zeit.
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Kommentare
WohinTippHQ 14 mins ago