100 Jahre „The Gap“ heißt hundert Ausgaben exemplarischer Popkultur – mit besonderem Augenmerk auf Österreich. 100 Mal gratis, 100e Interviews, Geschichten, Kommentare und 1000e Rezensionen zu Popkultur, Musik, Film, Literatur, Architektur und vielem mehr. Die „Lücke“ im österreichisches Magazinmarkt wurde geschlossen, als 1997 die erste Ausgabe von „The Gap“ gedruckt wurde. 2007 lud das Magazin zum zehnten Geburtstag, im Oktober 2009 wird nun die 100. Ausgabe veröffentlicht. So maßlos das Motto „100 Jahre The Gap“ auch anmuten mag, umso fürstlicher wird am 9. Oktober im Wiener WUK mit nationalen und internationalen Acts gefeiert.
Gleichwohl ein bunt gefächertes Musik Line-Up bereit steht, bleibt „100 Jahre The Gap“ nicht auf Musik beschränkt. Mit einer exklusiven Modenschau im Hof und einer Kunstperformance soll die Festlichkeit, passend zum Magazininhalt, das breite Spektrum der Popkultur repräsentieren. The Gap-Lesern, Konzertfreunden und Besuchern wird empfohlen, eine möglichst frühe Visite einzuplanen, da es 2007 bei der 10-Jahresfeier für über 200 Gäste eine unfreiwillige Heimkehr setzte, weil das WUK überquoll.
Headliner
ist niemand geringerer als der aus Kanada stammende Gonzales, der dem Fest mit seinem virtuosen Pianospiel die Ehre erweist. Der Mann mit den tausend Pseudonymen ist ein Genie mit Humor, der erst vor kurzem mit einem 27-Stunden Klavierkonzert von sich reden machte. Weilt er nicht gerade in Paris, hat er seine Finger als Produzent von Feist und Jamie Lidell im Spiel oder performt während der c/o Pop im Herrenausstatter seines Vertrauens.
Wirklich vertrauen darf man Krawalla, der jungen Dame aus Berlin, nicht. Zwischen übersteuerten C64-Sounds und der Electro-Clash-Puppet-Show ihres Projekts Räuberhöhle, weiß man nicht, was das Riotgrrrl als nächstes vorhat. Trotz golden gekröntem Haupt und pinkfarbenem Glitzerkram gibt sich Krawalla politisch ambitioniert und versucht Kitsch und Politik unter eine Krone zu bringen.
Die Wiener Band Slon macht den Anfang und führt das Publikum in harte aber abwechslungsreiche Rockkollagen. Ihr Debutalbum „Antenne“ haben sie dieses Jahr auf Valeot veröffentlicht und auch sonst sind die Jungs in zahlreiche Nebenprojekte involviert. Wenn man Gitarre und Geige spielt, die Komposition selbst schreibt und auch noch gut singen kann, braucht es keine Nebenprojekte mehr. Die Rede ist von Sweet Sweet Moon, besser gesagt von Matthias Frey, der sein Repertoire extra für „100 Jahre The Gap“ live in Begleitung eines Streicherquartetts performt. Die Arrangements stammen durchwegs aus seiner Feder. Ebenfalls aus Österreich ist die Band Bilderbuch, die ihr neues Album „Nelken und Schillinge“ präsentieren werden und mit teils surrealen Texten und den Arctic Monkeys würdiger Musik auftischen.
Wolfram Amadeus Pulsinger
Ganz im Sinne des Haydn-Jahres 2009 werden Wolfram Amadeus Pulsinger Joseph Haydns Gesamtwerk auf der Bühne stil- und zeitgerecht umsetzen. Hinter dem Pseudonym stecken Patrick Pulsinger, umtriebiges Original der Wiener Technogilde, und Marflow aka Diskokaine, der gerne auch mal Moby-Songs remixt und für diesen live am Keyboard steht. Die zwei Herren sind als Wolfram Amadeus Pulsinger ebenfalls auf der demnächst erscheinenden Remix-Album „Re:Haydn“ vertreten. Direkt im Anschluss wird der Berliner DJ und Spagat-Labelchef Haito Göpfrich sein neues Album „Fiat Lux“ servieren, das housig bis zuweilen nach Techno schmeckt, im Abgang aber noch mit Nuancen von Elektrobeat auf der Zunge kitzelt. Haito ist bekannt für seine kompromisslose Selektion, die Hingabe zum Publikum und einem leichten Hang zur Selbstzerstörung. Abgerundet wird das elektronische Menü von den PolaRiot-DJs und dem DJ-Kollektiv um die Electronic Task Force.
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WohinTippHQ 1 hour ago