Benedetto Marcellos Oper „Arianna" kursierte seit ihrer privaten Uraufführung für einen römischen Kardinal als Geheimtipp unter Musikern. Hier ist ein Juwel zu entdecken! Die Handlung der Oper ist wohlbekannt und doch neu. Ariadne klagt auf Naxos ihr Leid. Theseus ist mit ihrer Schwester Phädra durchgebrannt und hat sie sitzen gelassen. Dass der Gott Bacchus sie begehrt, kann sie nicht trösten. Da lässt dieser das Schiff des Theseus durch einen Sturm zurücktreiben. Nun sind die beiden Flüchtlinge dazu gezwungen, sich mit Ariadne auseinanderzusetzen - und in dieser Gruppentherapie bewältigt sie die Erfahrung der Trennung und gewinnt die Freiheit zu einer neuen Liebe.
Der venezianische Patriziersohn Benedetto Marcello wurde berühmt mit seiner Satire „Il teatro alla moda", in der er sich über die Unsitten der Oper lustig machte. Doch er gehörte zu den Kritikern, die es auch besser machen konnten:Obwohl er in erster Linie seiner Vaterstadt als Ratsherr und Diplomat diente, verschaffte er sich mit seinen Kompositionen Respekt in Europa. Auch Bach und Telemann gehörten zu seinen Bewunderern. Mit Michael Form konnte für die Leitung der Barockoper einer der interessantesten Spezialisten gewonnen werden. Seinen Namen machte er sich zunächst als Blockflöten-Virtuose und als Leiter des Spezialensembles „Les Flamboyants" für die Musik des Mittelalters, bevor er sich auch dem Dirigieren zuwandte und besonders beim Barockfest im Schwetzinger Rokokotheater Triumphe feierte.
Uraufführung 1726 in Venedig
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WohinTippHQ 41 mins ago