Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Über Einsamkeit und Fremde

Wann:

Fr 17. Dez 2010, 14:00–18:00
Mo 20. Dez 2010, 14:00–18:00
Di 21. Dez 2010, 14:00–18:00
Mi 22. Dez 2010, 14:00–18:00
Do 23. Dez 2010, 14:00–18:00

Wo: Galerie ArtPoint, Univesitätsstraße 5, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: KulturKontakt Austria

Bojana Lukić, Violeta Tanova, Dalibor Trenčevski

Zum vierten Mal im Jahr 2010 lädt KulturKontakt Austria zur Werkpräsentation der Artists in Residence in die Galerie ArtPoint. Bojana Lukić aus Serbien, Violeta Tanova aus Bulgarien und Dalibor Trenčevski aus Mazedonien stellen von 03. bis 23.12.2010 in der Galerie ArtPoint aus. Zu sehen sind u.a. Installationen und Gemälde. Die KünstlerInnen sind von Oktober bis Ende Dezember 2010 im Rahmen des KulturKontakt Austria Gastatelier-Programms für bildende KünstlerInnen und FotografInnen in Wien.

Im Zentrum der Arbeit der Bulgarin Violeta Tanova steht die Einsamkeit. Tanova beschreibt sie als etwas, das jeden ein ganzes Leben begleitet: „We are born alone, live alone and die alone, and that is the truth whether we like it or not.” Gleich einem „Tiny blue boat” – so der Titel ihrer in Wien entstandenen Arbeit” – schaukeln wir allein durch die Welt. Als „tiny blue boats“ hält Tanova Menschen in Gemälden fest: Sie alle hat sie am Wiener Naschmarkt mit der ihnen eigenen Traurigkeit und Einsamkeit gesehen und vor blauem Hintergrund auf Leinwand wiedergegeben. In der Galerie ArtPoint zeigt Tanova fünf Porträts von Menschen, die sie symbolisch für die Einsamkeit der Menschen verstanden haben will.

Die Serbin Bojana Lukić arbeitet mit Büchern und Texten, die sie zerschneidet und zu einem neuen Ganzen zusammenfügt. Dabei nimmt sie Bezug auf ihre ersten Eindrücke in einer ihr fremden Umgebung. In der Arbeit „Little House of Nostalgia“ sucht Lukić nach etwas Vertrautem im Fremden. Basis dieser Arbeit sind Texte zur Donau – jenem Fluss, der sowohl durch Wien als auch durch ihre Heimatstadt Belgrad fließt. Ausgeschnitten und neu zusammenmontiert wirft das Gebilde in Form eines Hauses bei entsprechender Beleuchtung einen großen Schatten auf die Wand. Der Schatten – so Lukic – ist letztlich das, was wir immer bei uns haben – egal wo wir uns befinden. Lukić: „When we feel alone and unsecure our shadow grows and tries to protect us.“
„One-Way“ wurde aus 12 deutschsprachigen Büchern entwickelt. Bei dieser Arbeit geht es der Künstlerin um erste Kontakte mit unbekannten Menschen, Kulturen und Sprachen. Sie wirft die Frage auf, wie man neue Erfahrungen machen kann, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Auch in ihrer dritten Arbeit verändert Lukić Bücher. Sie montiert alte Bücher über Komponisten, die sie alle am Naschmarkt gefunden hat, neu zusammen und schreibt so eine neue Wiener Musikgeschichte.

Der Schatten spielt auch in der großformatigen Installation von Dalibor Trenčevski aus Mazedonien eine Rolle. In „The fireplace at the apartment No. 50” geht er der Frage nach dem Kampf zwischen dem Guten und dem Schlechten nach. Insbesondere interessiert er sich dafür, welchen Kräften Künstler zuzurechnen sind. Trenčevski: „If Satan is the Lord of shadows, then imagine a world in which things have no shadows…. I wouldn’t want to live on a blank planet. In the end of the day there are always two shoulders. There is a little angel on one and a little devil on the other.”

DAS GASTATELIER-PROGRAMM
KulturKontakt Austria hat 2010 12 junge KünstlerInnen als Artists in Residence nach Wien eingeladen. In vier Ausstellungen in der Galerie ArtPoint zeigen sie u.a. Werke, die sie während ihres dreimonatigen Wien-Aufenthalts entwickeln. Das Artists-in-Residence-Programm wendet sich an KünstlerInnen aus Ost-, Südosteuropa und der Türkei und wird seit 1992 von KulturKontakt Austria ausgeschrieben. Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 5.550 Künstlerlnnen beworben, mehr als 230 KünstlerInnen nahmen am Programm teil. Mit dem Artists-in-Residence-Programm ermöglicht KulturKontakt Austria den KünstlerInnen die Kontaktaufnahme und den Austausch mit der österreichischen und internationalen Kunstszene.