Pompe Funebre oder die Verabschiedung der Manieren

Inszenierung: Fanny Brunner
Dramaturgie: Hans Jürgen Hauptmann
Mit: Katrin Grumeth, Jaschka Lämmert, Seraphine Rastl, Florentin Groll, Wilhelm Iben
Musik: Bruder Philipp
Mitarbeit Raum: Andrea Flachs
Kostüme: Rita Nowak
Eine Produktion von 13.1 dreizehnterjanuar in Kooperation mit GARAGE X

Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellungen
19.2. (Premiere) mit Lotte Tobisch
20.2. mit Hans Söllner
25.3. mit Franz Schuh

„Jedes Nachdenken über gutes oder schlechtes Benehmen zeugt von
einem Stillstand der geistigen Entwicklung.“ (Oscar Wilde)

Wenn in letzter Zeit immer öfter die Frage nach dem Stil in der Politik laut wird, während Tanzlehrer mit Fug und Recht in die Liga der B-Prominenz aufsteigen, um auf die klare Trennung der Do’s and Don’ts zu achten, dann ist es höchste Zeit, den Befund in aller Deutlichkeit auszusprechen: Umgangsformen sind Formen die zunehmend umgangen werden.

Verkümmern Manieren auf Ratgeberniveau für ambitionierte Manager und bigotte Adabeis? Ist gutes Benehmen nur die Maskierung allfälliger Unzulänglichkeiten oder steckt in ihm das sozialverträgliche Missing-link zwischen Egoismus und Ethik? Kann der Kapitalismus mit einem vom Esstisch herüberwehenden Nicht so gierig! in humane Schranken gewiesen werden? Nirgends ließe sich trefflicher darüber streiten als beim themengewidmeten Leichenschmaus. Grabrotationen nicht ausgeschlossen!