DER WELTINTENDANT

3. Teil der Trilogie von JOACHIM J. VÖTTER

Freitag, 12. Oktober 1492.
Ein Ruderboot wird vor der Insel „Guanahani“ zu Wasser gelassen.

Christoph Columbus und weitere Repräsentanten der „Alten Welt“ betreten eine neue Welt. Nach der Übersetzung vom „alten Europa“ gehen die Freibeuter der Krone Spaniens an Land.
Es ist der Beginn von Vielem.
Den „Welteroberern“ ist bewusst, dass sie nun Geschichte machen.
Aber wie wird Geschichte gemacht?

Der baldige Auftritt auf der Bühne der Weltgeschichte will durchdacht,
nichts soll dem Zufall überlassen sein.
Vieles daran ist Irrtum, vieles Inszenierung und Columbus eine Art „Weltintendant“.

Wo endet das reale Begehren Neues zu finden und wo beginnt das Verbrechen?
Es ist nicht nur eine Übersetzung von der „Alten“ in eine „Neue Welt“.
Es ist eine grundlegende Frage der Übersetzung:
Wie wird dies beschrieben?
Wer vermittelt welches Denken?
Was ist Irrtum, Verblendung, was heuchlerische moralische Rechtfertigung
und was wirklich langfristig nützlich zum Wohle der Menschen?

Eine immerwährende Übersetzung zwischen dem Bauch der „Santa Maria“,
der hinter uns gelassenen und in aller Unschuld empfangenen Geschichte,
und den ebenfalls unberührten Stränden der vor uns liegenden Welten.
Der Strand, die Zukunft, ist bereits zum Greifen nahe, und unter der Flagge einer Wirklichkeit gewordenen „höheren Mission“ zum Wohle der Menschheit kehrt man heim in die nackte Tyrannei.

Eine Welturauf(über)führung