ERÖFFNUNG
Mittwoch,14. Juli 2010, 19.00 Uhr
ORT
BAWAG Contemporary
Franz Josefs Kai 3, 1010 Wien
AUSSTELLUNGSDAUER
15. Juli bis 25. August 2010
ÖFFNUNGSZEITEN
Täglich 14 – 20 Uhr
FÜHRUNGEN
Jeden Donnerstag um 18 Uhr
BEGLEITVERANSTALTUNGEN
Jeden Mittwoch
EINTRITT FREI
BESUCHERINFORMATION
T nat 05 99 05 919
T int 43 5 99 05 919
www.bawagcontemporary.at
Mit fünf Arbeiten aus dem Jahr 2010 nimmt sich SONIA LEIMER in der Sommerausstellung NEITHER IN MOTION NOR AT REST, die vom 15. Juli bis 25. August 2010 bei freiem Eintritt in der neuen BAWAG Contemporary am Franz Josefs Kai 3, 1010 Wien zu sehen ist, den filmischen als eigenständigen Raum vor und fragt nach den Konstruktionen von Raum und Zeit, nach den Mustern und Hierarchien, die hinter diesen Konstruktionen liegen sowie nach der Rolle, die das Imaginäre dabei spielt.
Leimers künstlerisches Werk demonstriert ein klares Bewusstsein für die aktuellen Fragen der Gegenwart und bündelt in den Genres Film, Architektur und Raum grundsätzliche Fragen zu Material, Medium und Oberfläche.
Die neuen Räume der BAWAG Contemporary am Franz Josefs Kai kommen in ihrer Differenziertheit von Hell und Dunkel, den Niveausprüngen und dem großzügigen Galeriedurchblick dem Vorhaben der Künstlerin sehr entgegen, kein geschlossenes Ganzes, sondern vielmehr brüchige Konstruktionen entlang von Raumgrenzen aufzuspüren. Es geht um simulierte Räume, um Räume aus Materialien, die vorgeben, etwas anderes zu sein. Um Architekturen, die sich transparent geben, um imaginierte, erzählte, erinnerte Räume.
Als Beispiel sei hier Sonia Leimers installative Arbeit „On Location“ (2010) angeführt, auf die man trifft, wenn man die Galerie betritt. Ein querstehendes Objekt aus Crashglas teilt den Raum in zwei Hälften, eine diffuse Glaswand, die den Durchgang versperrt. Dahinter hat die Künstlerin Requisiten ausgelegt, und die Wandarbeit, die Mike Bouchet hinterlassen hat, in ihr Werk einbezogen. Crashglas ist ein Material, das im Film für spektakuläre Szenen wie Stürze durch Fenster oder PKW - Frontalzusammenstöße verwendet wird. Es ist äußerst fragil, semitransparent und kann jeden Moment in sich zusammenbrechen. Das Filmset, das Sonia Leimer hinter der Scheibe aufgebaut hat, verschwimmt vor den Augen. Crashglas verweist in Materialbeschaffenheit und seiner Nutzung im Film auf action, auf Handlung, also auf ein zeitliches Element hin und kommt noch einmal auf Aktion, nämlich auf Mike Bouchets Golfball Wallpainting zurück, das unter tagelangem körperlichen Einsatz des Künstlers entstanden ist.
Die Bodenarbeit „Series of successive instants“ (2010), als work in progress und performativer Raum, liegt im tiefergelegenen Niveaubereich der BAWAG Contemporary unter dem historischen Glasdach. Die horizontale Plastik besteht aus einem flachen Faux Terrain, das schachbrettförmig unterteilt und mit unterschiedlichen Materialien wie Beton, Marmor, Kiesel, Fliesen, Stahl, Schutt, Parkett und Teer gefüllt ist. Mit dem postminimalistischen Resonanzboden schließt Sonia Leimer Carl Andres Konzept der Plastik als Ort, Weg und Operationsfeld mit der Post Production im Film kurz, für die Geräuschemacher überraschende Vorrichtungen und Geräte für die Nachvertonungen von Filmproduktionen einsetzen. Die „Foley Artists“ erzeugen Klänge mit einer Vielzahl von Hilfsmitteln im Studio – etwa Zellophanfolie für knisterndes Feuer, oder Erbsen auf einem Alublech als prasselnder Regen.
BILDBESCHREIBUNG
Sonia Leimer
Locations, 2010
Video, 3 min. 10 sec.
Videostill
Courtesy Galerie Nächst St. Stephan
Rosemarie Schwarzwälder
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Kommentare
WohinTippHQ 17 mins ago