Klingende Geigen, ein schwebender Drei-Viertel-Takt, rauschende Drehungen - gibt es einen Tanz, der für Wien typischer wäre als der Walzer? Er drückt pure Glückseligkeit aus. Zur gleichen Zeit entstehen in dieser Stadt Werke wie „Der Tod und das Mädchen” oder „Die Winterreise” von Franz Schubert. Diese Gegensätze sind typisch für Wien, und gerne vereinen sie sich in ein und derselben Person. Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt. Wahrscheinlich konnte nur in dieser Stadt die Psychoanalyse überhaupt entstehen. Bis heute ist es ein tiefes Bedürfnis der Wiener, ihre jeweiligen Befindlichkeiten vergnüglich oder bissig abzutasten. Keiner geht mit sich selbst so hart ins Gericht wie der Wiener. Und immer wieder entsteht gerade daraus große Kunst.
Für Peter Breuer sind beispielsweise Friedrich Guldas „G'schichten aus dem Golowinerwald” so ein typischer Fall der genüsslichen Selbstbeschau eines Wieners und seiner Stadt. Sie gaben den entscheidenden Anstoß, diesen Ballettabend zu konzipieren. Denn schon lange fasziniert den Ballettdirektor des Salzburger Landestheaters diese Stadt mit ihren Widersprüchen, die enorme Vielfalt der Musik und die Fülle der Gefühle, die daraus entstehen. Diese unterschiedlichen Gefühle stehen sich an diesem Abend mit Wiener Musik von Mozart bis Falco in Episoden und Stimmungsbildern oder durch die reine Poesie des Tanzes gegenüber. Es erwartet Sie ein Streifzug durch die menschliche Natur des Wieners.
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WohinTippHQ 2 hours ago