Die Vorsorgevollmacht – Alternative zur Sachwalterschaft

Die Zahl altersbedingter psychischer Einschränkungen (zum Beispiel Demenz) ist in den letzten Jahren stark gestiegen und wird nach aktuellen Studien in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen.
Führt eine solche psychische Krankheit zu einer Geschäftsunfähigkeit, so kann die betroffene Person nicht mehr selbst rechtswirksam handeln. Sie bedarf eines Vertreters. Bis zum 30.06.2007 konnte es sich bei einem solchen Vertreter ausschließlich um einen Sachwalter handeln.

Seit 01.07.2007 bestehen allerdings gesetzliche Alternativen zur Begründung einer Sachwalterschaft. Nach dem Motto „Selbst bestimmen, wer über mich bestimmt“, kann bei rechtzeitiger Vorsorge durch die Errichtung einer Vorsorgevollmacht bzw. durch das Institut der Vertretungsbefugnis der nächsten Angehörigen im Regelfall die Begründung einer Sachwalterschaft verhindert werden. Bei sach- und fachgerechter Ausgestaltung stellen diese „Rechtsinstitute“ lohnenswerte Alternativen zur Sachwalterschaft dar. Auch die unlängst im Bereich der Sachwalterschaft vom Gesetzgeber eingeführten, nicht unbeträchtlichen Gerichtsgebühren regen an, sich über diese Alternativmöglichkeiten zur Sachwalterschaft eingehend Gedanken zu machen.

Diese Thematik betrifft nicht ausschließlich die sogenannten „ältere Generation“. Auch in jungen und mittleren Lebensjahren sollte man sich mit dieser Problematik auseinandersetzen. Auch diese Generationen bleiben von diesem Themenkreis nicht verschont – man denke nur an die möglichen gesundheitlichen Folgen eines erlittenen Autounfalles bzw. an einen erlittenen Schlaganfall.

Referent: Dr. Richard Forster, öffentlicher Notar, Feldkirch