Dolmetscherin: Ganna-Maria Braungardt
„Obscij vagon“ ist die billigste Art, in Russland Eisenbahn zu fahren – nämlich im offenen Abteilwagen, in dem man auch auf Pritschen schlafen kann.
Der Roman „Endstation Russland“ ist eine kleine, grellbunte Enzyklopädie des Lebens im heutigen Russland, einem Land der Extreme, in dem bittere Armut in den Provinzorten im Gegensatz zu dem schamlos zur Schau gestellten Reichtum in Moskau steht, in dem Rentner auf die Straße gehen, um gegen die Regierung zu protestieren, junge Leute mit den Zarenattentätern sympathisieren und sich mit Bombenbau beschäftigen. Nikita, ein junger Mann Anfang zwanzig, der zu Ohnmachtsanfällen neigt und über den Verlust seiner großen Liebe Jasja nicht hinwegkommt, ist viel unterwegs in diesem Russland. Mit seinem Lächeln gewinnt er das Vertrauen von wildfremden Menschen, die ihm ihr Leben erzählen. Irgendwann wandelt sich Nikita vom mitfühlenden Zeugen zum Aktivisten. Die Geschichte kulminiert in einer apokalyptischen Szene – in einem Traum von der Revolution, der unversöhnlich endet.
„Das Leben tobt im Zug namens Russland – bis zur letzten Minute vor dem Crash.“ (Ex Libris)
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Kommentare
WohinTippHQ 22 mins ago