Di 30. Nov 2010, 20:00 | |
Mi 1. Dez 2010, 20:00 | |
Sa 4. Dez 2010, 20:00 | |
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Buchungsgebühren können anfallen
Am 23. Oktober 2002 besetzen über 40 tschetschenische Terroristen das Theater an der Dubrowka in Moskau und nehmen die Angestellten des Theaters, die Schauspieler und 850 Zuschauer als Geiseln. Die islamistischen Rebellen fordern die Beendigung des Tschetschenien-Krieges und den Abzug der russischen Truppen. Unter den Geiselnehmern sind auch 20 „Schwarze Witwen“, tschetschenische Frauen, die Angehörige im Krieg verloren haben und daraufhin zu Kämpferinnen und Terroristinnen wurden. Bei der Befreiung am 26. Oktober wird ein Betäubungsgas eingesetzt, welches für viele der Geiseln tödliche Folgen hat. Es kommen im Zuge des Gaseinsatzes und der Stürmung des Theaters 130 Menschen und 40 Terroristen ums Leben. Letztere werden, durch die Wirkung des Gases bewusstlos, von der Spezialeinheit des russischen Inlandsgeheimdiensts an Ort und Stelle erschossen.
Das auf diesen Tatsachen beruhende Stück „Nordost“ von Torsten Buchsteiner, welches am Royal Dramatic Theatre in Stockholm 2006 zur Uraufführung kam, enthält drei schonungslose Gedankenprotokolle und verzichtet auf eine szenische Handlung im üblichen Sinne.Zu Wort kommen drei Frauen: Zura, eine der schwarzen Witwen, Tamara, eine Ärztin, die in jener Nacht mit dem Notarztwagen in Moskau unterwegs ist und Olga, eine sich unter den Geiseln befindende Zuschauerin. Sie alle suchen unter der Wucht der existentiellen Bedrohung auch nach Spuren, die über das drei Tage währende Geiseldrama hinausreichen. Auch wenn sie sich als Opfer und Täter am Schauplatz des realen Dramas begegnen, teilen sie am Ende des Stückes ein gemeinsames Schicksal, nämlich jenes Witwen zu sein.
Wo jedoch liegt die Grenze zwischen Darstellbarkeit und grausamer Wirklichkeit? Die junge, sehr erfolgreiche Regisseurin Barbara Schulte nähert sich in ihrer Inszenierung (in konzeptioneller Zusammenarbeit mit Frederic Lion) dem Text unter anderem mit Hilfe performativer Spiegelungen. Die Figuren, die Zuschauer und der Ort selbst spiegeln sich. Die Zuschauer werden selbst zur „Öffentlichkeit“ erklärt, an die sich der Text richtet. Der Nestroyhof als Schauplatz spiegelt sich mit seiner Atmosphäre zwischen Vergänglichkeit und Intervention und wird zum kollektiven Erinnerungsraum erklärt, zur Projektionsfläche der erzählten realen Ereignisse.
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Kommentare
WohinTippHQ 12 mins ago