Klaus Wagenbach ist einer der letzten aus einer Generation von unabhängigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Verlegern: ein linker, aber undogmatischer Kopf, der nicht vor den Konsequenzen politischen Handelns zurückschreckt – und bis heute ein unerschütterlicher Liebhaber Italiens. Außerdem: ein heiterer Geschichtenerzähler, ein eifriger Vorwortschreiber, ein freudig erwarteter Festredner, aber auch einer, der gern widerspricht, wenn die öffentliche Meinung jemanden moralisch und politisch gar zu korrekt schlachten will.
Zum 80. Geburtstag des Verlagsgründers erschien im Wagenbach Verlag unter dem Titel „Die Freiheit des Verlegers“ ein Buch mit Erinnerungen, Essays, Kommentaren, Festreden und Seitenhieben aus fünf Jahrzehnten (herausgegeben von Susanne Schüssler). Der Band ist keine lobhudelnde Festschrift, sondern versammelt „kluge, engagierte, empörte, witzige und hellsichtige Texte, die uns vor allem eines klar machen: Persönlichkeiten wie Klaus Wagenbach prägen mit ihren kleinen unabhängigen Verlagen unsere Bücherwelt stärker und nachhaltiger als anonyme, rein profitorientierte Verlagskonzerne mit ihrer für den Tag gemachten Massenware“, wie ein Kritiker treffend formulierte. Ein Großteil der Texte ist bisher unveröffentlicht, wichtige Zeitdokumente wie die Grabrede für Ulrike Meinhof wurden ebenso aufgenommen wie jüngst entstandene biographische Geschichten vom gegen die Nazis rebellierenden Großvater, von der reformbewegten Mutter und dem Vater, der nur Latein, Griechisch und Hebräisch konnte.
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WohinTippHQ 47 mins ago