Das Barock, das Zusammenspiel von himmelstürmender Formensprache, von leidenschaftlichen Drehungen und Windungen, opulentem Schmuck und reicher Ornamentik, bildet für die amerikanische Künstlerin Karen Kilimnik ein faszinierendes Reservoir für ihre Bildfindungen, in denen Motive heutiger Pop- und Glamourwelten mit historischen Darstellungen höfischen Lebens verknüpft werden. In Ihrer Auseinandersetzung mit dem Belvedere beschäftigt sich Kilimnik mit den prächtigen Tierbildern Philipp Ferdinand de Hamiltons, die sie malerisch neu interpretiert. Kunst und Interieur verschmelzen bei Kilimnik zu einer Installation, in der sie ein „Theater der Sinneseindrücke“ inszeniert. Für die Künstlerin sind Märchen und mythologische Erzählungen genauso von Bedeutung wie TV-Shows oder große Hollywoodfilme. Historische Formen des Balletts wie aus Les millions d’Arlequin, Chippolino oder Die Puppenfee nimmt sie zum Ausgangspunkt für eine Choreografie, die im Garten des Belvedere zur Aufführung kommen soll. Die schwelgerischen, kitschigen Bildwelten Kilimniks verweisen auf die Kräfte der Illusionsproduktion, die von höfischer Repräsentation und massenmedialer Vermarktung gleichermaßen bedient werden.
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WohinTippHQ 2 hours ago