„Wie brüchig sind die Wirbel des Alltags. Jeder Schritt/kann die Zeit in Spalten brechen, durch die wir/in gefährliche Wasser gleiten. Noch lange pressen wir/jegliche Erinnerung aus uns heraus, damit die Not,/allzu sehr vor Augen, nicht den freundlichen Blick blendet.“ In ihrem Gedichtband „Obleganje srece! Belagerung des Glücks“ (Ü: Klaus Detlev Olof) lotet Cvetka Lipuš topographisch Erinnerungen und Körperwahrnehmungen aus, bewegt sich in ihren Gedichten „Von Nirgends nach Nirgendwo“. In seinem Vorwort zur slowenischen Ausgabe schreibt Tomaz Toporisic: Ihre Sprache „ist durchlässig, mit ihr und durch sie fließen verschiedene Intertexte: dichterische Figuren, alltägliche Slogans, aufgelesene Passagen aus man weiß nicht mehr welchen Büchern.“ „Cvetka Lipuš’ Gedichte sind filigrane, lakonische Wortgebilde, rhythmisch austariert und von leiser Tonart. ... ausgehend von einem Ich, das seine Wahrnehmungen und Gefühle in Metaphern hüllt,... entstehen gleichsam schwebende Momentaufnahmen.“ (Neue Zürcher Zeitung)
Im Anschluss an die Lesung wird die neue Ausgabe der Zeitschrift SALZ präsentiert: Unter dem Titel „HYPOtheken & HYPOthesen“ haben Doris Moser und Fabjan Hafner Texte Kärntner Autorinnen und Autoren versammelt, u.a. von Peter Clar, Lilian Faschinger, Cvetka Lipuš und Lydia Mischkulnig, die beweisen, dass die Dichter und Dichterinnen ein wertgesichertes Guthaben sind, sie könnten langfristige Anlagen sein im Land der Seen und Flüsse, Berge und Bühnen, Stadien und Banken.
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WohinTippHQ 2 hours ago