Maria steckt in einer Identitätskrise. Aber nicht im herkömmlichen Sinn. Sie weiß, wer sie ist: eine Schwimmerin auf Südamerikareise. Sie weiß jedoch nicht mehr, wer sie war: offensichtlich nicht die Tochter des deutschen Geschäftsmannes Anton Falkenmeyer, wie sie bisher glaubte.
Maria merkt es am Flughafen in Buenos Aires. Eine argentinische Mutter singt ihrem Baby ein Kinderlied vor – Maria kann es mitsingen, obwohl sie kein Spanisch spricht. Der Gesang überwältigt sie so sehr, dass sie in der Flughafentoilette schluchzend zusammenbricht und den Weiterflug nach Santiago de Chile verpasst. Von diesem Moment an übernimmt die argentinische Hauptstadt die Regie in Marias Leben.
Mit dem bewegenden, preisgekrönten Drama „Das Lied in mir“ konfrontiert der 31-jährige Absolvent der Ludwigsburger Filmakademie Florian Cossen die Zuschauer mit den Opfern der argentinischen Militärdiktatur. Im Mittelpunkt seines einfühlsam inszenierten Debutfilms steht dabei die Frage nach Herkunft, Identitätsverlust und die Last von Lügen und verdrängten Familiengeheimnissen.
Es wäre einfach gewesen, den emotionalen Gehalt des Dramas zu orchestrieren oder in den Schönheiten der argentinischen Metropole zu schwelgen. Nichts davon geschieht. Man erlebt ein angenehm verhaltenes Melodram. Jessica Schwarz, die sich in den letzten Jahren zu einer der besten deutschen Schauspielerinnen entwickelt hat, setzt auf äußerste Reduktion. Sie setzt auf ein Minimum an Expression, was für den Fernsehschirm meist zu klein und die Theaterbühne zu groß ist. (Leokino Innsbruck; nach: www.zeit.de, www.critic.de, www.fr-online.de)
Film: „Das Lied in mir“, Regie: Florian Cossen, Darsteller: Jessica Schwarz, Michael Gwisdek, Rafael Ferro, Beatriz Spelzini, Carolos Portaluppi, Alfredo Castellani, Marcela Ferrari, Mittwoch (14.12.), 21.30 Uhr; Donnerstag (15.12.), 19.30 Uhr, Cinema 2000, St.-Martin-Straße 3, 6850 Dornbirn. Karten unter Tel. 05572/21973. www.fkc.at
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WohinTippHQ 36 mins ago