Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Thomas Bernhard auf der Spur

Wann:

Do 3. Feb 2011, 19:00

Wo: Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23/H.C. Artmann-Platz, Stadt, Salzburg

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: Literaturhaus Salzburg

Thomas Bernhard würde heuer 80 Jahre alt werden, am 12. Februar 1989 starb der Österreicher in Gmunden als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher und Theaterstücke sind nach wie vor viel beachtet, seine Auftritte und Interviews noch immer in aller Munde – und Ausstellungen über den Schriftsteller und Lesungen seiner Texte finden stets großes Publikumsinteresse. Und wie war der öffentliche Bernhard? Wenn er sich äußerte, drängte sich der Eindruck auf, er verhalte sich wie Hauptpersonen in seinen Romanen und Theaterstücken ... Machen wir uns auf die Spur!

Als Gründungsmitglied des Netzwerkes der Literaturhäuser (www.literaturhaus.net) zeigen wir um 19 Uhr die neue Filmdokumentation unseres Medienpartners ARTE: „Thomas Bernhard. Die Kunstnaturkatastrophe“ (52 Minuten, ARTE/WDR 2011) von Norbert Beilharz, der zur österreichischen Uraufführung nach Salzburg ins Literaturhaus kommt. Der Filmautor ging für seine Filmdoku an drei Orten auf Spurensuche, die in Bernhards Leben von zentraler Bedeutung sind: Salzburg, Ohlsdorf und Wien. Dabei geben Weggefährten, Freunde und Zeitzeugen Auskunft, die sich zum Teil noch nie öffentlich geäußert haben ... Der Eintritt zum Film ist frei.

Nach dem Film liest der bekannte Burgtheater-Schauspieler Martin Schwab aus dem neuen Buch „Thomas Bernhard: Der Wahrheit auf der Spur. Reden, Leserbriefe, Interviews, Feuilletons“, das Weihnachten 2010 im Suhrkamp Verlag erschien, herausgegeben von Wolfram Bayer, Raimund Fellinger – und Martin Huber, Leiter des Bernhard-Archivs in Gmunden, der das Buch vorstellt und ausgewählte Texte, die Martin Schwab liest, kommentiert. Der vorliegende Band zeigt also den öffentlichen Bernhard – in chronologischer Reihenfolge seine gewichtigen journalistischen Arbeiten, seine Leserbriefe, Erklärungen und Interviews. Es beginnt mit einem Salzburger Vortrag aus dem Jahr 1954 und endet mit den letzten von ihm formulierten Zeilen, einem Leserbrief, der drei Tage nach seinem Tod erschien. Hier ist nachzuvollziehen, wie Bernhard von der Öffentlichkeit gesehen werden möchte, wie er mit ihr spielt, wie er sie für seine Zwecke benutzt, Skandale inszeniert – und gleichzeitig seine Vorlieben, seine Sympathien, seine Vorbilder preist.