Herbert Brandl (*1959 in Graz) wählt 2009 erstmals die Monotypie zur Gestaltung einer umfassenden Folge von Werken zum Thema Berge und Landschaften. Bis zum Sommer 2010 entstehen über 300 Arbeiten in der Steindruckwerkstatt Chavanne Pechmann. Eine Auswahl von faszinierenden Werkblöcken und Einzelblättern wird nun erstmals stringent präsentiert und zeigt die Bedingungslosigkeit von Brandls gleichermaßen intuitiver wie prozesshaft-analytischer Arbeitsweise.
Für Herbert Brandl erweist sich die Monotypie als ideale Technik für die Umsetzung seiner künstlerischen Intention. Er kann aus Unikaten eine Serie entwickeln anstatt eine druckgrafische Auflage zu produzieren und dabei dennoch einen drucktechnischen Vorgang in den Arbeitsprozess einbinden. Brandls Monotypien entstehen aus impulsiven Strichen und Bündeln. Einmal wird die Farbe aufgetragen, dann wieder wird sie weggewischt. Die filigranen Konstrukte materialisieren sich in dem kurzen Augenblick zwischen ihrem Auftauchen und Verschwinden auf dem Blatt. Die Monotypien vermitteln eine differenzierte Energie und pulsieren in der ihnen stets innewohnenden Verwandlung. Das serielle Denken treibt Brandl von einem Bild zum anderen, die Gestaltung erfolgt dicht und dynamisch: In den jüngeren Serien beschleunigt Herbert Brandl den Schaffensprozess, indem er für das nächste Blatt gleich am Phantomdruck, der vom vorangegangenen Druckvorgang auf der Platte zurückgeblieben ist, weiterarbeitet. Diese Vernetzung bewirkt serielle Abfolgen, die sich Filmsequenzen ähnlich entwickeln.
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WohinTippHQ 26 mins ago