Bell Bali und Lea W. Frey

Seltsam, melancholisch und wild ist die Musik der Band Bell Bali. Oft psychedelisch, manchmal modern jazzig, aber immer eingewoben in einen analog-artig kantigen Sound. Es wird nach Ecken gesucht, lärmig gestört oder fragile Einfachheit nackt ausgezogen.

Dieses Trio, welches nicht zuletzt wegen dem breiten Zusatzinstrumentarium nach weitaus mehr und auch abwechslungsreicher klingt, formte Jonas Dorn aus der Breite seiner musikalischen Betätigungen und Vorlieben. Vor allem das Schaffen mit der Krautpop Band Nufa, deren zwei bisherigen Studio-Alben von Krautrock-Ikone Hans-Joachim Irmler produziert und auf dessen Label Klangbad veröffentlicht wurden, ist immer wieder markant zu hören.

Doch natürlich nehmen die Betätigungen in elektronischer Musik mit Hellmut Hattler oder e.stonji ebenso Einfluss wie die energetischen Freiflüge auf die sich Jonas Dorn regelmäßig mit Bill Elgart begibt.

Diese Mischung wirkt intim, persönlich, manchmal meditativ, dann wieder lustig.
Das Lea W. Frey Trio wandelt, formt, umkreist und improvisiert- mutig greift es nach längst als Gassenhauer abgetanen Standards, einfachen Liedern…und damit nach den Sternen. Die Interpretationen sind so eigen und “zum Heulen schön”, dass es lohnt, die drei in diesem sehr intimen und kammermusikalischen Kontext zu erleben.