Der Gott des Gemetzels

DER GOTT DES GEMETZELS von YASMINA REZA

Wie schafft es ein Stück, zwei Saisonen lang die meistgespielte Komödie der heutigen Theaterwelt zu sein? Es muss den Nerv des Publikums treffen. So wie es in Yasmina Rezas Welterfolg „Kunst“ die verschiedenen Einstellungen zu moderner Malerei waren, die die Freundschaft von drei Männern und die Lachmuskeln des Publikums zu zerreissen drohten, ist es im neuen Mega – Erfolg dieser Autorin, „Der Gott des Gemetzels“ die Kindererziehung, die Einstellung der Eltern zur Pädagogik. Zwei bürgerliche, wenngleich grundverschiedene Ehepaare haben zu bewältigen, dass der Bub des einen Paares dem des anderen in einem Raufhandel zwei Zähne ausgeschlagen hat. Selbstverständlich will man – kultiviert, wie man nun einmal ist – die Sache gütlich aus der Welt schaffen. Doch schon die Frage, ob der Eine grundlos geschlagen oder der Andere provoziert hatte, wer also der Brutalo und wer eine Petze ist, löst Meinungsunterschiede aus. Die schaukeln sich zu einem komödiantischen Furioso hoch. Denn selbstverständlich zeigen sich in solch einem Streitgespräch auch innerhalb der Paare Animositäten. I – Phone und Alkohol tragen das ihre zu einem Finale der Ratlosigkeit bei. Möglicherweise hat wenigstens der Goldhamster die Sache unbeschadet überstanden.