Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Di 22. Mär 2011, 20:00
Sa 2. Apr 2011, 20:00

Wo: Stadttheater Walfischgasse , Walfischgasse 4, 01. Innere Stadt, Wien

Was?
Ja!
Ist es jetzt eine Geschichte, die Prokopetz in seinem neuen Programm erzählt oder sind es G`schichten und G`schichterln, die einem roten Faden _neu_Saison2010-2011 | 42 Uebrigensfolgend wie Perlen auf einer Kette aufgereiht sind? Oder ist es, wie man aus dem Titel „Übrigens!“ schließen könnte, nur ein einziger großer Zwischenruf? Oder ist es der Entwurf einer dialektischen kognitiven Hermeneutik oder geht es eh nur um Sex?
Auf alle diese Fragen kann man nur mit: „Ja!“ antworten aber auch mit: „Nein!“
Eines jedoch steht fest: Es ist, sowohl in Inhalt als auch in Form, das reichhaltigste Programm, das Prokopetz je hingelegt hat. Reichhaltig auch, denn es kommen immerhin 3 neue Lieder vor, die Prokopetz selbst singt und sich auch selbst auf der Gitarre begleitet. Das Lied vom blöden Witz. Das Lied vom sinnlosen Gesicht. Und: Das Lied vom Leserbriefschreiber.
Die Dämonie des Alltags ist es, aus der Prokopetz – wie immer – schöpft und sich daher auch ganz unkompliziert sagen ließe: Das Programm ist „aus dem Leben gegriffen!“
Warum er anfangs gar nicht weiß, ob er bis zum Schluss bleiben kann, warum er auf Äußerungen seiner Frau, zunächst immer nur: „Was?“ sagt, wie das Eheliche im fortschreitenden Alter überhaupt so ist, warum es keine Rolle spielt, wenn die Welt 14 Tage früher oder später untergeht, wie die beiden Spießgesellen von Kater Karlo (aus der Micky Maus) heißen, das alles erfährt man an diesem Abend.
Aber genauso wird man erfahren, warum Verkäuferinnen in Modemärkten „unsichtbar“ sind, wie lange fünf Minuten dauern können, dass Gott die Welt in drei Tagen hätte erschaffen sollen, weil wir dann vier Tage Wochenende hätten und noch vieles mehr.
Es geht einfach um ALLES: bis hin zu den letzten Fragen: „Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich?“ Und vor allem: „Wer bezahlt das alles?“ Und: „Wie ernähre ich mich ohne Unterkiefer?“
Über das österreichische Idiom, das die österreichische Seele, ja die österreichische Tragödie widerspiegelt, führt uns Prokopetz mit seinem neuen Programm, das wir mit der tröstlichen Erkenntnis verlassen: „Der Grund unseres Hierseins, ist noch lange nicht der Sinn unseres Daseins.“