Manfred Chobot hat über Jahre hinweg Träume aufgezeichnet und dieses Traum-Material zu einem einzigen oder vielmehr zu tausend und einem Traum formiert. Es entstand ein durch Zeit und Raum mäandernder Text. Das „treibende Eis“, von dem Freud spricht, ist eine schöne Metapher für einen gleichermaßen witzig-absurden und poetischen Text, in dem Traum- und Schreibverfahren fast zur Deckung gebracht werden.
„Reise nach Unterkralowitz“ beschreibt ein Familienpanorama über vier Generationen hinweg: warum der Großvater aus dem Krieg für den Kaiser Franz Joseph nicht mehr zurückgekommen ist; warum der Vater unter den Nazis plötzlich u. k. – unabkömmlich – war und sich dennoch nie bei der NSDAP eingeschrieben hat; wie der Sohn selbst einen Sohn bekommt und sich auf die Suche macht nach seiner Vergangenheit im Osten...
Christoph Janacs legt mit „Eulen“ wunderbare literarische Miniaturen vor, die von kongenialen Photographien von Karl Freudenthaler begleitet werden. Sprachspielerisch auf hohem Niveau, manchmal tieftraurig, dann wieder verschmitzt lässt Janacs seinen Gedanken freien Lauf, trotzt der Sprache neue, dicht poetische Inhalte ab – ein Buch wie ein Brevier, in dem man blättert und stutzt, sich festliest, lächelt oder den Kopf schüttelt. Ein wirkliches Lesevergnügen.
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WohinTippHQ 2 hours ago