Zsuzsa Bánk erzählt in ihrem neuen Roman „Die hellen Tage“ die Geschichte dreier Familien aus der Perspektive von Seri. Seri wächst gemeinsam mit Aja und Karl in den 1960er Jahren in einer süddeutschen Kleinstadt auf. Im Zentrum steht eine Familie am Rande der Stadt: Aja lebt mit ihrer Mutter Èvi in einer abbruchreifen Gartenhütte, der Vater kommt nur jährlich für ein paar Wochen zu Besuch, um dann wieder in Amerika als Trapezkünstler im Zirkus zu arbeiten. Aber auch Seri und Karl kommen nicht aus so genannten intakten Familien.
Zsuzsa Bánk beschwört in Wiederholungen und Variationen die „hellen Tage“ der Kindheit, ohne die besonders dunklen Schatten zu verschweigen. Sie erzählt von der Melancholie des Erwachsenwerdens und entwirft Momentaufnahmen von unmerklichen Veränderungen und Abschieden.
Wie die Autorin die drei Familiengeschichten mit ihren schuldhaften Geheimnissen enthüllt und gleichzeitig den Sinn von Wahrhaftigkeit infrage stellt, das ist literarisch raffiniert und spannend erzählt und bleibt dennoch diskret.
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WohinTippHQ 2 hours ago