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Ins Weite schrumpfen von Katja Hensel

Wann:

Sa 10. Sep 2011, 20:00–21:40

Wo: Theater Kosmos, Mariahilfstraße 29, Bregenz

Altersbeschränkung: Ab 16

Ticket-Information:

  • Normalpreis: €19,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: kosmos

Nach „COVERGIRL - Wie Lynndie England dazu kam, das böse Amerika zu verkörpern“ haben Maria Fliri und Barbara Herold 2009 den Verein „dieheroldfliri.at“ gegründet, um sich in ihrer Theaterarbeit auch in Zukunft konkreten politischen Themen zu widmen. Im Herbst 2010 hatte in Koproduktion mit dem KosmosTheater Wien das Stück „Ins Weite schrumpfen“ von Katja Hensel als österreichische Erstaufführung Premiere und ist jetzt auch im Bregenzer Theater Kosmos zu sehen.

Mitten im Überfluss verkümmern die Seelen. Der Journalist Robert leidet unter zu engen Hemden und interessiert sich nur noch für „schrumpfende Städte“. Seine Frau Anka entdeckt das Entrümpeln und die Nächstenliebe, die sie mit dem Gaststudenten Igor auslebt. Hans-Maria fürchtet die Frauen und muss dafür büßen, während Klaas nur den richtigen Brennpunkt sucht. Vivis Leben reduziert sich auf die Theke eines Fitnesspalastes, in dem Robert seinen Bauch schrumpfen lassen will. Das Ehepaar Montag tauscht eine leerstehende Hochhaussiedlung mit der Einsamkeit einer Shopping Mall und die werdende Mutter Daniele trifft ihre Entscheidung für sich allein.

Katja Hensel hat das Phänomen „schrumpfende Städte“ zum Anlass genommen, um über die Menschen in unserer modernen, globalisierten Welt nachzudenken und den sinnvollen Umgang mit der Schrumpfung auch auf sie anzuwenden. Kann man von schrumpfenden Städten lernen? Das Ende des Wachstums nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Chance für ein authentischeres Leben, ist die inspirierende These dieses Stückes.

Der Autorin ist mit ihrem vierten Theatertext ein kluges, geistreiches und mit enormem Sprachwitz ausgestattetes Stück gelungen über Großstadtmenschen in der beschleunigten und globalisierten Welt zwischen Fitnessstudios, Check in-Schaltern und ausgestorbenen Stadtrandsiedlungen. In der Regie von Barbara Herold haben Ausstatterin Ursula N. Müller und Marc Altmann mit faszinierenden Bildanimationen eine sinnfällige Umsetzung der Thematik gefunden; mit Maria Fliri, Ingrid Lang und Peter Bocek finden sich bekannte Gesichter aus ihrer Zeit am Vorarlberger Landestheater im Ensemble.