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Ausstellung H.C. Artmann "ich bin der ort nirgendwo"

Wann:

Do 15. Dez 2011, 10:00
Mo 19. Dez 2011, 10:00
Di 20. Dez 2011, 10:00
Mi 21. Dez 2011, 10:00
Do 22. Dez 2011, 10:00

Wo: Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23/H.C. Artmann-Platz, Stadt, Salzburg

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Eingetragen von: Literaturhaus Salzburg

H.C. Artmann ist der „Beweis, dass die Existenz des Dichters möglich ist” (Konrad Bayer).
Welche Idealvorstellung ist gemeint? War der österreichische Poet ein freier Dichterfürst, der bloß in Sprachen reiste, überall und nirgends daheim war?

H.C. Artmann machte sich im Nachkriegswien mit ersten Publikationen und Auftritten einen Namen in der Szene. Ab 1954 begann er kreuz und quer durch Europa zu reisen, lebte in Schweden, in Berlin und Graz, bevor er sich 1972 für mehr als zwanzig Jahre in Salzburg niederließ. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in seiner Geburtstadt Wien gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Rosa Pock.

Trotz unzähliger Orte und Sprachen, von denen er angeblich Dutzende beherrschte und z.T. übersetzte, ist sein Werk geographisch ungebunden. Einer seiner Texte beginnt zwar konkret – „Meine heimat ist Österreich, mein vaterland Europa, mein wohnort Malmö“ – und wird gar präzise: „getauft zu St. Lorenz, geschieden in Klagenfurt, in Polen poetisch, in Paris ein atmer, in Berlin schwebend, in Rom eher scheu, in London ein vogel, in Bremen ein regentropfen, in Venedig ein ankommender brief, in Zaragoza eine wartende zündschnur, in Wien ein teller mit sprüngen“. Doch stets wird ein ICH umkreist, das poetisch lebt:

kein spiegel wirft mich
kein film zeigt mich auf
ich bin der ort nirgendwo

Die Ausstellung will nicht nur an den Poeten erinnern, der vor 20 Jahren mit einer Lesung das Haus eröffnete, sondern dem „Ort Artmann” nachspüren: anhand kaum bekannter Zeichnungen des Autors sowie von unveröffentlichten Fotos des Künstlers Dieter Gessl in Verbindung mit Zitaten, die als Wegweiser dienen ... Ergänzt wird die Schau durch ausgewählte Literatur-Comics von Walter Fröhlich aus dem Band „H.C. Artmann“ (Milena 2011) und von Postkarten an Schriftsteller-Freund Peter Rosei. Danke allen privaten und öffentlichen Leihgebern.