Einführung und Moderation: Thorsten Ahrend, Wallstein Verlag
„Maja Haderlap hat eine gewaltige Geschichte geschrieben ... Die Großmutter wie noch keine, der arme bittere Vater wie noch keiner, die Toten wie noch nie, ein Kind wie noch keines.“ (Peter Handke)
Die Kärntner Slowenin – sie erhielt für einen Ausschnitt aus dem Buch den Bachmann-Preis 2011 – erzählt in ihrem beeindruckenden Debütroman die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Erzählt wird von dem täglichen Versuch eines heranwachsenden Mädchens, ihre Familie und die Menschen in ihrer Umgebung zu verstehen. Der Krieg ist zwar vorbei, aber in den Köpfen der slowenischen Minderheit in Kärnten, zu der die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig.
In den Wald zu gehen hieß eben „nicht nur Bäume zu fällen, zu jagen oder Pilze zu sammeln”. Es hieß, sich zu verstecken, zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht nicht gelang, dem drohten Verhaftung, Tod, Konzentrationslager. Die Erinnerungen daran gehören für die Menschen so selbstverständlich zum Leben wie Gott. Langsam lernt das Mädchen, die Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und schließlich als junge Frau eine Sprache dafür zu finden.
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Kommentare
WohinTippHQ 15 mins ago