„Während des Gesprächs fühlte ich mich merkwürdig. Ich, der Judenbub, der 48 Jahre zuvor aus Wien vertrieben worden war, saß mit dem Präsidenten der Republik Österreich in der Hofburg am Ballhausplatz und nahm die Rolle des Mahners und Ratgebers ein. Da fiel mir ein, dass Waldheim am 26. Oktober aus Anlass des österreichischen Nationalfeiertags eine Fernsehansprache halten würde: ‚Das ist doch eine hervorragende Gelegenheit, eine öffentliche Erklärung abzugeben’, schlug ich ihm vor.“ (aus Ari Raths Erinnerungsbuch)
Der legendäre, in Wien als Sohn galizischer Juden geborene Journalist Ari Rath war oft Zeuge einschneidender Ereignisse in Politik und Zeitgeschichte, die er nun in einem sehr persönlichen Buch aufgeschrieben hat. In seinem Erinnerungsbuch „Ari heißt Löwe“ (Zsolnay Verlag, 2012) berichtet er vom „Anschluss“ und der Flucht aus Österreich, vom harten Leben im Kibbuz, von seinen Jahren in den USA im Dienst der zionistischen Jugendbewegung und dem mühsamen Aufbau des Staates Israel. Und er erzählt von seiner Zeitung, der „Jerusalem Post“, bis zum Ende seiner Tätigkeit als Chefredakteur das Sprachrohr eines politisch liberalen Israel, und seinen Begegnungen als Journalist mit Adenauer und Ben-Gurion, Brandt, Schmidt und Sadat. Der Autor liest aus seinem Buch und stellt sich den Fragen des Publikums.
Moderation: Anne Betten und Albert Lichtblau. Denkveranstaltung des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte zum Novemberpogrom.
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WohinTippHQ 39 mins ago