Moderation und Gespräch: Albert Lichtblau, Fachbereich Geschichte, Zentrum für jüdische Kulturgeschichte, Norbert Christian Wolf, Fachbereich Germanistik
„Aufrütteln mußten wir das jüdische Volk, statt es einzulullen. Und wirklich, es hat sich aufrütteln lassen, es streckt die Glieder, es gerät in Bewegung, die wir nach ihrem Ziele Zionismus nennen. Und jetzt, meine ich, ist auch die Stunde gekommen, ihm das Märchen kommender Zeiten zu erzählen. Es wird ein Roman und spielt von jetzt in zwanzig Jahren.“
Theodor Herzl schrieb mit „Der Judenstaat“ (1896) die maßgebliche Abhandlung für die Gründung eines jüdischen Staatswesens. Sechs Jahre später erschien sein Roman Altneuland, in dem er seine Ideen einer zionistischen Gemeinschaft in Pal-ästina literarisierte, reflektierte und modifizierte. Herzl schrieb die Utopie, „um zu zeigen, dass es keine ist“. In seinem Buch geht es nicht um Literatur oder Politik – es geht um beides gleichermaßen. Es changiert zwischen Roman und Leben, Imagination und Realisierung.
Clemens Peck folgt Herzls Bewegung zwischen diesen Polen und zeigt, auf welche Weise diese Experimente im Labor der Utopie mit dem Projekt „Moderne“ verbunden sind. Er lotet die Leis-tungen des Romans vor dem Hintergrund des Utopie-Diskurses um 1900 erstmals ausführlich aus und gewinnt überraschende Einsichten nicht nur über den Roman, sondern auch über die schillernde Person des jüdischen Schriftstellers und Journalisten.
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WohinTippHQ 1 hour ago