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Liebe, Verantwortung und Schuld als Themen der neuen Erzählung von Daria Hagemeister!
Am 2. Dezember liest die Autorin Daria Hagemeister im Ground Xiro erstmals aus ihrer noch unveröffentlichten autobiographischen Erzählung „Alexander Bisenz’ Neffe“, die so wie auch „Wittgensteins Neffe“ von Thomas Bernhard auf persönlichen Erinnerungen an die geliebte Person basiert. Doch darüber hinaus werden von der Autorin allgemein-menschliche Themen wie Liebe, Verantwortung und Schuld analysiert und in einen historischen Kontext gestellt.
Die Geschichte beginnt mit dem Tag, an dem die Ich-Erzählerin den Entschluss fasst, nach vielen Jahren der Trennung wieder mit ihrem Stiefsohn Kontakt aufzunehmen und sich um ihn zu kümmern, da er offensichtlich in Schwierigkeiten ist. Diese Entscheidung nimmt sie zum Anlass, die alten Fotos zu betrachten. Von jedem einzelnen Foto entspinnt sich nun die erinnerte Erzählung.
Heny, der Neffe des österreichischen Kabarettisten Alexander Bisenz, verbringt die ersten Monate seines Lebens im Zentralkinderheim Wiens. Seine Mutter ist drogenabhängig, sein ägyptischer Vater führt ein unstetes Leben, weshalb das Kind bei verschiedenen Bezugspersonen, teils in Ägypten, teils in Österreich aufwächst. Unter der Obhut der Stiefmutter scheint der Junge schließlich ein wenig zur Ruhe zu kommen. Jedoch ist auch diese Ehe seines Vaters nicht von Dauer. Nach der Scheidung erhält die Stiefmutter das Sorgerecht für Heny.
Es folgt eine ruhige Zeit, während der die Ich-Erzählerin mit Heny und ihrem leiblichen Sohn mehrere Reisen nach Ostafrika unternimmt. Ihr neuer Lebensgefährte, ein Nigerianer, toleriert die Kinder aus erster Ehe zunächst. Wirklich akzeptieren kann er sie nicht.
In der Zwischenzeit erkrankt die Stiefmutter schwer. Sie leidet an derselben Autoimmunerkrankung, der Thomas Bernhard schließlich erlegen ist. Trotzdem bekommt sie mit dem neuen Partner drei weitere Kinder. Heny wird vom Stiefvater immer mehr ausgegrenzt und schließlich sogar brutal geschlagen. Der Junge rutscht in der Nachbarschaft des Gemeindebaus auf dem Friedrich Engelsplatz immer mehr in eine kriminelle Szene. Einige Jugendliche sterben den Drogentod, Autoeinbrüche und Überfälle sind an der Tagesordnung.
Die Stiefmutter kommt mit ihrem Mann überein, dass Heny wieder zu seinem leiblichen Vater übersiedeln muss. Aber auch der Vater hat einen schlechten Einfluss auf den Jungen und von der neuen Ehefrau wird Heny völlig vernachlässigt. Er wird straffällig, landet in Kinderheimen und endet schließlich auf der Straße im Drogenmilieu. Die Begegnung mit seiner leiblichen Mutter, die nach wie vor drogenabhängig ist, trägt weiter zu seinem körperlichen und psychischen Verfall bei.
Die Ich-Erzählerin hat nur mehr sporadischen Kontakt zu ihm und versucht, das einst geliebte Kind aus ihrem Herzen zu verdrängen, da sie ihre neue Ehe und ihre eigenen Kinder nicht gefährden will. Dann erfährt sie, dass Heny HIV-positiv ist …
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Kommentare
WohinTippHQ 14 mins ago