„Die ungarische Gesellschaft ist tief gespalten”, sorgt sich der ungarische Schriftsteller György Dalos. Er war 1977 einer der Gründer der demokratischen Oppositionsbewegung in Ungarn und lebt seit langem in Berlin. Sein neuer Roman „Der Fall des Ökonomen” (Rotbuch Verlag, 2012) – ein Buch über Geld, Wohnen und Arbeit – ist eine anrührende Vater-Sohn-Geschichte, eine subtile Bilanz des eigenen Lebens im Angesicht des Elterntodes und ein kluges Schelmenstück über sittliche Werte und ihren Verfall. Moderation: Helmut Müller (SN).
Budapest, im Jahr 2000: Für Gábor Kolozs stellt sich die Existenzfrage. Dabei hatte alles so hoffnungsfroh begonnen, damals, Anfang der 60er als Wirtschaftsstipendiat in Moskau. Doch die Arbeit an einer ungarischen Reform 1968 bringt nicht die ersehnte Befreiung vom Elternhaus, eine stürmische Ehe scheitert, schließlich wird Kolozs als Dissident diffamiert. 1989 beschert ihm die Wende zumindest beruflichen Erfolg, der aber wieder nicht von Dauer ist. Jetzt, am Grab jenes Holocaust-Überlebenden, der sein Vater war, kalkuliert der mittellose Ökonom: Um sich zu finanzieren, muss er den Tod des Vaters verschweigen – und an seiner statt die monatliche Wiedergutmachung einstreichen. Der Schwindel droht aufzufliegen, als die Presse den 100. Geburtstag des „letzten Überlebenden” am 23. Dezember 2006 feiern möchte.
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WohinTippHQ 27 mins ago