Buchungsgebühren können anfallen
Franz Schuh liest Leutnant Gustl - ein innerer Monolog
Im Anschluss an ein abendliches Konzert, das er gelangweilt verfolgt hat, gerät Leutnant Gustl an der Garderobe des Konzerthauses in Streit mit einem Bäckermeister. Aus einer kleinen Rempelei wird für den standesbewussten Offizier sofort eine Ehrenangelegenheit, und da er sich mit dem gesellschaftlich Niedrigeren nicht duellieren kann, sieht Gustl keine andere Wahl als den geliebten Dienst zu quittieren oder sich am nächsten Morgen zu erschießen. In der Nacht auf einer Bank im frühlingsblühenden Prater reflektiert er sein bisheriges Leben, seine Lieben, den Ehrbegriff, der ihm keine Wahl zwischen Schande und Tod zu lassen scheint. Am nächsten Morgen hat er einen Entschluss gefasst...
Zur Entstehungszeit als Kritik auf den "feschen" Militarismus heftig umstritten, kostete "Leutnant Gustl" Arthur Schnitzler sein Reserveoffizierspatent; es ging als erste deutschsprachige "Bewusstseinsstromnovelle" d.h. als ausschließlicher innerer Monolog, in die Literaturgeschichte ein.
Einführung: Konstanze Fliedl
Franz Schuh, geb. 1947 in Wien. Buchautor und Kritiker; Kolumnist, u. a. für „Die Zeit“, „Neue Zürcher Zeitung“ und „Literaturen“. 1976-1980 Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung. Bis 1993 Redakteur der Zeitschrift „Wespennest“. Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (1985), Jean-Amery-Preis für Essayistik (2000), Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch / Essayistik (2006), Essay-Preis Tractatus des Philosophicum Lech (2009), Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (2009), Veröffentlichungen, u. a.: Der Stadtrat. Eine Idylle (Ritter, 1995), Schreibkräfte. Über Literatur, Glück und Unglück (DuMont, 2000), Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche (Zsolnay, 2006), Hilfe! Ein Versuch zur Güte (Styria, 2007) Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst (Zsolnay, 2008), Der Krückenkaktus (Zolnay, 2011).
Konstanze Fliedl, geboren 1955 in Linz, Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin. Studium der Deutschen Philologie, Kunstgeschichte und Katholischen Theologie, Habilitationsschrift über Arthur Schnitzler. Professorin für österreichische Literatur an der Universität Salzburg und Vorsitzende der Arthur Schnitzler-Gesellschaft. Zahlreiche Aufsätze sowie literaturkritische Arbeiten für Zeitschriften und Rundfunk. 1999 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik.
Möchten Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter mit Veranstaltungstipps in Ihrer Umgebung, Gewinnspielen u.v.m. anmelden?
Nein danke, ich bin bereits Wohintipp-Mitglied (oder möchte nicht beitreten)
E-Mail Adresse eingeben, Anmelde-Button drücken und los geht’s
Bitte akzeptieren Sie erst unsere Nutzungsbedingungen.
Wollen Sie einen Kommentar hinterlassen?
Registrieren Sie sich (gratis!) bei Wohintipp.at oder loggen Sie sich ein
Kommentare
WohinTippHQ 1 hour ago