Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mo 18. Jun 2012, 20:00–20:50

Wo: Dschungel Wien, Museumsplatz 1, 07. Neubau, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Eingetragen von: DSCHUNGELWIEN

OFFSPRING.production: Anja Kolmanics & Martina Rösler / Uraufführung / Tanzperformance mit Video / ca. 50 Min. / ab 13 Jahren

Auf der Suche nach dem Ich inmitten von Vorbildern, Selbstbildern, Fremdbildern, Profilbildern, Trugbildern und Wunschbildern

Was, wo und who the fuck bin ich eigentlich in diesem Drama der so genannten Pubertät? Und warum werde ich nicht wahrgenommen? Ich bin doch genauso wie die anderen! Oder etwa nicht? Und will ich überhaupt so sein wie alle anderen, mich identisch kleiden, bewegen und sprechen oder endlich mal ganz individuell auffallen? Wie sehe ich denn in Wirklichkeit überhaupt aus? Zu groß …, zu breit …, zu wenig … Aber im Vergleich zu wem? Popstars, Celebrities und retuschierten Hochglanzfotos? Was für ein Dilemma. Vor allem, wenn nichts und niemand mehr so ist wie man glaubt! Dann doch lieber eintauchen in die Scheinrealität des World Wide Web. Dort kann ich anonym sein, da steht alles offen, kann mich ausprobieren. Da kann ich zeigen, wer ich wirklich bin! Kann ich?
„Reality?“ ist ein Ort der Illusionen und Wunschträume. Zwei Tänzerinnen kopieren einander, spiegeln sich und schlüpfen in fremde Körper. Sie finden in einem Netzwerk virtueller Bilder einen neuen Weg zu menschlichen Begegnungen und machen sich auf die Suche nach ihrer „echten“ Identität.

Konzept, Tänzerinnen: Anja Kolmanics, Martina Rösler │ Dramaturgie: Ulla Steyrleuthner │ Textrecherche: Anne-Sophie Meusbuerger | Lichtdesign: Veronika Mayerböck │ Musik: Philipp Knopf | Bühne: Birgit Kellner | Video: Nataša Sienčnik │ Coach: Joke Laureyns

FÜR PÄDAGOGINNEN:

In unserer heutigen Gesellschaft orientiert sich das Individuum ausgesprochen stark an medialen Vorbildern. Stars und Celebrities sind allgegenwärtiger Bestandteil der Bildkultur geworden. Das Bedürfnis sich wie ein Star zu kleiden, stylen und zu fühlen scheint weit verbreitet zu sein. Die Verwendung von Fotografie und Video als Mittel zur Selbstinszenierung im Kontext sozialer Medien wie Facebook oder YouTube unterstreicht den Drang zur (teil-)öffentlichen Zur-Schau-Stellung der eigenen Person. Mit einer Selbstverständlichkeit wird Privates im Internet preisgegeben, wird zugelassen, sich beispielsweise durch Kommentare von Freunden der Netz-Community bewerten zu lassen.
Ausgehend von einem Aufeinandertreffen zweier scheinbar identer Figuren beginnt ein Spiel mit Imitation, Illusion und Unschärfe. Wer ist dieser andere? Ein Zwilling, ein Spiegelbild, ein Wunsch-Ich oder Alter-Ego? Zwei Tänzerinnen kopieren einander, spiegeln sich und schlüpfen in fremde Körper. Sie finden in einem Netzwerk virtueller Bilder einen neuen Weg zu menschlichen Begegnungen und machen sich auf die Suche nach ihrer „echten“ Identität.
Bis zum Ende des Stückes sollen Illusionen und Täuschungen aufrecht erhalten werden, um die Reflexion über Scheinwelten, Wunschidentitäten und Realitätsflucht bis in den Alltag der Zuschauer hineinwirken zu lassen. Die Performance soll weniger mit den Klischees der typischen Mainstream-Anpassung an Idole spielen, es geht vielmehr um eine subtilere Betrachtung der eigenen Identitätssuche!