Alexander Wiegold inszeniert einen großen Stoff im kleinsten Spielort der Burg: In seiner philosophisch aufgeladenen Science-Fiction-Parabel stellt Stanisław Lem die Frage nach dem Zusammenhang von Identität, Erinnerung und Schuld, zugleich aber auch nach den Grenzen der Erkenntnisfähigkeit des Menschen. Da dieser die Welt zwangsläufig nach seinen eigenen Denk- und Wahrnehmungskriterien konstruiert, kann er die menschliche Perspektive niemals überwinden.
Auf der Solaris regiert das Chaos: schon seit Jahrzehnten erforscht eine eigens dafür begründete Wissenschaft diesen fernen Planeten, insbesondere den geheimnisvollen, intelligenten Ozean, der ihn fast zur Gänze bedeckt. Als sonderbare Funksprüche von der Forschungsstation die Erde erreichen, wird der Psychologe Kris Kelvin beauftragt, dort nach dem Rechten zu sehen. Tatsächlich findet er die Station in einem desolaten Zustand vor – die beiden verbliebenen Forscher fürchten sich vor geisterhaften, angeblich vom Ozean entsandten Besuchern. Nach kurzem Schlaf sieht sich auch Kelvin plötzlich mit seiner längst verstorbenen Frau Harey konfrontiert. Strahlenexperimente der Wissenschaftler beantwortet der Ozean offenbar damit, dass er Gedanken der schlafenden Menschen absorbiert und sie als materialisierte Besucher auf die Station zurückschickt. Nach anfänglicher Abwehr schöpft Kelvin prompt Hoffnung, an der Seite dieses dreidimensionalen Harey-Duplikats ein neues Leben beginnen zu können.
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WohinTippHQ 1 hour ago