TAK Schauspiel: Mission

Schauspiel von
David Van Reybrouck
In deutscher Sprache

Koninklijke Vlaamse Schouwburg, Brüssel

Regie: Raven Ruëll, Bühne: Leo de Nijs, Licht: Johan Vonk
Mit: Bruno Vanden Broecke

Das Problem mit der Welt ist, dass wir den Kreis unserer Familie zu klein zeichnen, meinte Mutter Teresa. Geleitet von dieser Maxime arbeiten christliche Missionare in der ganzen Welt. Der flämische Autor und Historiker David Van Reybrouck hat aus Dutzenden von Interviews mit Missionaren im Kongo einen Theatermonolog destilliert, der mit grosser Eindringlichkeit die Widersprüche christlicher Missionsarbeit, die Zerrissenheit der Menschen zwischen den Kulturen und die Frage nach dem Sinn des Lebens zwischen Berufung und Zweifel auf die Bühne bringt. Mit fast unheimlicher Glaubwürdigkeit spielt der 37-jährige belgische Theaterstar den ebenso emotionalen wie intelligenten Monolog. Er spricht über die Eucharistie, über Gott, über das Festsitzen im Schlamm, über Kriege, stinkende Wunden und den Lauf einer Waffe, der ihm an die Stirn gepresst wird. Er beschreibt ein völlig zerstörtes Land und dessen berauschend schöne Natur. Der belgische Autor und Historiker David Van Reybrouck setzt sich seit Jahren intensiv mit Afrika auseinander. Schlüsselwort für seine Recherchen vor Ort war «Engagement». «Immer mehr wird hinter Engagement, auch Handeln aus Nächstenliebe, eine verborgene Absicht vermutet. Es gibt ein systematisches Misstrauen gegenüber Überzeugungen, auch edlen Überzeugungen», beschreibt der 40-jährige Autor sein Interesse. «Mission» beweist einmal mehr: Ein hervorragender Text und ein aussergewöhnlicher Darsteller – mehr braucht es nicht, um grosses Theater zu machen.

Eingeladen an die wichtigsten europäischen Theaterfestivals.