Tue Greenfort: Eine Berggeschichte
Vernissage: Donnerstag, 13. Sept. 2012, 20 Uhr
Kurator: Severin Dünser
Die Ausstellung des dänischen Künstlers verbindet eine Reihe von Geschichten aus Kunst- und Kulturproduktion, Ökonomie und Ökologie (Zwillinge mit einem dunklen Schatten - der Nachhaltigkeit), als auch Philosophie und Architektur.
Wenn man einen Berggipfel erreicht, hat man dann die Natur bezwungen, oder hatte man ein Naturerlebnis? Was hat die Geschichte des Bergsteigens mit Ökologie, Hippie-Träumen und –Dystopien* zu tun? Wie kann man den Auswüchsen des Kapitalismus begegnen? Durch eine Do-It-Yourself-Kultur? Wo hört die Geschichte der Ökologie auf, wo beginnen die Geschichten des Rationalismus? Und was haben der Wiener Kreis und der Logische Positivismus damit zu tun? Kann Natur nur innerhalb von Kultur verstanden werden? Wie unterläuft man Langeweile in der zeitgenössischen Kunst? Was würde Buckminster Fuller sagen? Durch eine geodätische Kuppel? Ist das Kunstwerk zu sehen, ist es größer als eine Skulptur, und mehr Architektur als Installation?
Tue Greenfort stellt Fragen statt Antworten zu geben, erzählt Geschichten und überlässt dem Besucher das Ziehen von Schlüssen daraus. Er stellt dabei die Normen zeitgenössischer Kunst infrage, ebenso wie seine Rolle als Künstler und die damit verbundene Deutungshoheit. Es ist ein Projekt das von vielen Köpfen getragen wird, nicht von Individualität. Und die Ausstellung dreht sich nicht nur um Geschichte und Geschichten, sondern versucht auch selbst eine Geschichte, ein Prozess zu sein: eine offene, mitunter chaotische aber dynamische Entität, ohne abruptem Anfang oder Ende.
Tue Greenfort, geboren 1973 in Holbæk/Dänemark, lebt und arbeitet in Dänemark und Berlin. In seiner künstlerischen Praxis verbindet er verschiedenste Disziplinen aus Wissenschaft und Kunst um Aspekte aus Kultur und Natur, dem Öffentlichen und Privaten, dem Gesellschaftlichen und Persönlichen in Ausstellungen und ortsspezifischen Projekten zu verhandeln. Zuletzt waren seine Arbeiten u.a. in der South London Gallery (2011), im Kunstverein Braunschweig (2008), in der Wiener Sezession (2007) und im Witte de With, Rotterdam (2006) zu sehen. Greenfort war Teilnehmer der Skulptur Projekte Münster (2007) und der Documenta 13, Kassel (2012). Seit 2011 unterrichtet er an der Kunstakademie in Odense, Dänemark.
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WohinTippHQ 24 mins ago