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Anton Diabelli - Pastoralmesse in F-Dur

Wann:

So 6. Jan 2013, 10:30–12:00

Wo: Jesuitenkirche (Universitätskirche), Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

- Kirchenmusik: Anton Diabelli - Pastoralmesse in F-Dur
- Messfeier: 06.01.2013 / Beginn: 10,30 Uhr / Ende: 12,00 Uhr
- Offertorium: Michael Praetorius - Es ist ein Ros entsprungen
- Ausführende: Chor, Solisten und Orchester der Chorvereinigung St. Augustin
- Solisten: Cornelia Horak (Sopran), Gerda Lischka (Alt), Martin Kiener (Tenor), Günter Haumer(Bass)
- Leitung: Andreas Pixner
- Ort: Jesuitenkirche (alte Universitätskirche)
Dr. Ignaz-Seipel-Platz (U3 Stubentor)
1010 Wien - Innere Stadt
- Orgel: laut Aushang
- Postludium: laut Aushang
- Kartenverkauf: Eintritt frei
- Homepage: http://www.chorvereinigung-augustin.at

- Einführung zur Anton Diabelli - Pastoralmesse in F-Dur:
Diabellis Wiege stand im Salzburger Land, er wurde am 5. September 1781 in Mattsee geboren. Sein Vater, ebenfalls Musiker, ein Österreicher, hatte seinen Namen „Demon“ italienisiert. In Salzburg wurde Michael Haydn der Lehrer Diabellis, bis dieser, 21-jährig, sich nach Wien wandte, um hier bis zu seinem Tode (8. April 1858) zu bleiben. Sein Brot verdiente sich Diabelli in den ersten Jahren als Klavier- und Gitarrelehrer bei der Wiener Aristokratie, 1817 gründete er einen eigenen Verlag. Trotz der vorrangig bestehenden Geschäftsrücksichten, so war doch sein Herzensanliegen die Kirchenmusik. Hier blieb der Einfluss Michael Haydns nachhaltig verbunden mit volkstümlicher Melodik maßgebend für den eigenen Stil von diabelli.
Die Pastoralmesse in F-Dur, op. 147, nimmt im musikalischen Oeuvre Diabellis einen besonderen Platz ein: zum ersten entstammen sie einer Zeit, in welcher Diabelli am Höhepunkt seiner schöpferischen Kraft stand; er schrieb sie als 49-jähriger in einem Zeitraum von 24 Tagen. Sodann bietet der weihnachtliche Charakter der Messe dem Biedermeiermusiker am meisten Gelegenheit, seiner kindlich-gemütvollen Frömmigkeit Ausdruck zu verleihen. So finden sich auch in dieser Messe alle die üblichen Requisiten der Pastoralmusik: liegende Bässe, Siciliano-Rhythmen, wiegende Sechsachtelgänge, Alphornrufe, solostische Verwendung von Holzbläsern, Männerchorpartien, Echoeffekte. Was aber diese Messe unter den vielen Pastoralmessen besonders auszeichnet, ist der Umstand, dass alle diese Typica nicht konstruiert verwendet werden, sondern ohne aufdringliche Übertreibung gemütstief und ursprünglich wirken. Dass über all dem Pastoralen die „Absolute Musik“ nicht zu kurz kommt, zeigt besonders das trompetenschmetternde Gloria mit seiner mächtigen Schlussfuge und die virtuos gehaltene Soloflöte im „Et incarnatus est“.

- Einführung zu Michael Praetorius - Es ist ein Ros entsprungen:
Es ist ein Ros entsprungen ist ein ursprünglich wohl zweistrophiges, kirchliches Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert. Sein Text bezieht sich auf Jes 11,1a LUT: „Und ein Reis [= Spross] wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.“ Die Melodie zum Text findet sich im Speyerer Gesangbuch (gedruckt in Köln 1599). Die populäre Textfassung der zweiten Strophe schuf der protestantische Komponist Michael Praetorius, der einen weitverbreiteten vierstimmigen Chorsatz zu dem Lied verfasste, im Jahre 1609.

Die unterschiedlichen Varianten der zweiten Strophe lassen konfessionelle Differenzen zur Person Marias erkennen. Im katholischen Urtext wird das Gleichnis der ersten Strophe in der zweiten so aufgelöst, dass Jesse die Wurzel ist, Maria der Rosenstock aus der Wurzel und ihr Kind das „Blümlein“ - Die rhetorische Doppelung des Jesajaworts wird im Lied also auf das Reis (Maria) und die daraus knospende Blüte (Jesus) gedeutet. In der katholischen Variante wird im Rahmen der Marienverehrung – verglichen mit der protestantischen Fassung – besondere Emphase auf die jungfräuliche Geburt gelegt („und blieb ein reine Magd“).