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Der Studiengang Oper der Universität Mozarteum wendet sich der Musik des 20. Jahrhunderts zu. Viktor Ullmanns „Kaiser von Atlantis“ entstand 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt. Es war eine Art Vorzeigelager, in dem – vor allem gegenüber dem Ausland – demonstriert werden sollte, dass die Konzentrationslager „human“ seien. So gab es in Theresienstadt auch ein Lager-Theater und regelmäßige Aufführungen, da im KZ zahlreiche Künstler festgehalten wurden. Die vieldeutig verschlüsselte „Legende“ über den Tod, der angesichts seiner Entwürdigung durch die systematische Massenvernichtung seine Arbeit verweigert, ist nur sehr versteckt ein Stück über die Situation im Lager, die künstlerisch zu beschreiben nicht möglich war. Viktor Ullmanns Kammeroper gelangte bis zur Generalprobe, dann wurde die Aufführung aber von der Lagerleitung untersagt. Der Komponist und der Textautor, aber auch die meisten der Musiker und Sänger sind in Auschwitz von den Nationalsozialisten umgebracht worden.
Als Kontrast zur Würde und dem Anspruch dieses Ausnahmewerkes führen die Studierenden am gleichen Abend das Songspiel „Mahagonny“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill auf. Die Stadt Mahagonny, die in dem kurzen Stück gegründet wird, ist die Metapher für den in seiner Gier durch keine Ausschweifung zu befriedigenden Raubtierkapitalismus, in dem man, solange man zahlen kann, alles „dürfen darf“. Es handelt sich um die Urfassung des Stoffes, der später als große Oper Erfolg hatte.
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WohinTippHQ 21 mins ago