Die zwölf Geschworenen

Schauspiel von Reginald Rose und Horst Budjuhn

Gastspiel der Schauspielakdemie Elfriede Ott

Ein Gerichtsdrama? Nein, ein Aufschrei, ein Plädoyer gegen menschliche Voreingenommenheit und leichtfertige Kategorisierung. Es ist eben ein subtiles Psychogramm einer „geschlossenen Gesellschaft“. Damit ist es ein sehr wichtiges, eminent lehrreiches und brillantes Theaterstück.
Die Demokratie hinterfragt sich in diesem Stück selbst – an Hand eines eigentlich simplen Falles. Sie geht also bei sich selbst in die Lehre. Wir gewinnen starke Einblicke in ihr Wesen, ihre Größe, aber auch in ihre Gefährdung.
Bei uns sind diese 12 Geschworenen sechs Frauen und sechs Männer. Dadurch wird die Palette der Argumente durch weibliche Bestimmtheit verständlicher. In ihrer Klausur, abseits des Gerichtssaales, wo sie zu einem Urteil kommen wollen und sollen, werden die 12 zu „Aposteln einer Größenbotschaft“. Die zwölf Geschworenen suchen nach einem Täter. Sie tun das pflichtgemäß, nur – sie scheitern daran. Und wollen doch nichts mehr als die Wahrheit finden.

An seinen Sohn Johannes schreibt Matthias Claudius:
„Nimm dich der Wahrheit an, wenn du kannst, und lasse dich gern ihretwegen hassen. Wisse jedoch, dass deine Sache nicht die Sache der Wahrheit ist, und hüte, dass sie nicht ineinander fließen, sonst hast du deinen Lohn dahin.“

Regie: Ksch. Prof. Franz Robert Wagner

Es spielen Studenten des 2. Jahrganges der Schauspielakademie Elfriede Ott: Teresa Böhnisch, Marion Gatt, Viktoria Blaschek, Christina Kiesler, Johanna Machart, Anna Posch, Felix Berger, Pierre Gold, Paul Basonga, Thomas Jost, Richard Jamelka, Benjamin Vanyek