Hannes Stein ist Münchner, der in Salzburg aufgewachsen ist und – seit er eine Greencard gewonnen hat – in New York lebt. Sein Romandebüt „Der Komet“ (Verlag Galiani 2013) gehört vielleicht zu den Überraschungen dieses literarischen Frühlings! Moderation: Hannes Eichmann.
„I bin doch ned deppat, i fohr wieder z’haus“ lautet der Schlüsselsatz dieses aberwitzigen Romans – denn damit fällt der Erste Weltkrieg aus. Gesprochen wird der Satz vom österreichischen Thronfolger am 28. Juni 1914 in Sarajewo, wo gerade jemand versucht hat, eine Bombe auf Franz Ferdinand zu werfen. Der Ausfall des Ersten Weltkriegs hat natürlich Folgen: Vor allem gibt es auch keinen Zweiten und keinen Kalten Krieg, keine Entkolonialisierung und keine Kollision mit dem Islam. Die europäischen Staaten versuchen, ihre komplizierte Machtbalance zu erhalten – und Amerika ist ein zurückgebliebener Kontinent voller Cowboys, Goldgräber und Hinterwäldler.
Zentrum der Welt ist das liebenswerte k.u.k.-Vielvölkerreich mit seiner Hauptstadt Wien, eine Stadt voller Juden und Psychoanalytiker – und dem Wiener Schmäh. In dieser Szenerie lässt der Autor seinen jungen und etwas tumben Protagonisten eine Liaison mit einer Gesellschaftsdame eingehen, deren Mann gerade auf dem Mond weilt, eine deutsche Kolonie, wo der Österreicher in seiner Eigenschaft als k.u.k.-Hofastronom arbeitet. Die Nachrichten allerdings, die er von dort sendet, sind dramatisch: Ein Komet rast mit Kollisionskurs auf die Erde zu und soll in wenigen Monaten dort einschlagen ...
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Kommentare
WohinTippHQ 13 mins ago