Orchesterprobe
DE 1933 – 22 Min. – Regie: Carl Lamac – Buch: Karl Valentin und Liesl Karlstadt;
Entstanden in dem Jahr, als die Nazis an die Macht kamen, handelt der Film von einem individualistischen Querulanten, der sich seine eigenen Meinungen nicht austreiben lässt, der inmitten des Orchesters sein eigenes Tempo spielt, und der das Wort „Marsch” so hinterlistig wiederholt, bis es klingt wie „m‘ Arsch”.
Im Schallplattenladen
DE 1934 – 19 Min. – Regie: Hans H. Zerlett – DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt;
In einem Schallplattenladen verlangt Valentin nach „billigem Schall”, und als man ihm endlich das Lied vom Sanitäterlos (Seemannslos) bringt, will er es nicht kaufen, sondern vernichten. Lustvoll zerstörerisch ist der Film gegen Kulturschrott gerichtet.
Theaterbesuch
DE 1934 – 24 Min. – Regie: Joe Stöckel – DarstellerInnen: Karl Valentin; Liesl Karlstadt u.a.;
Die Darstellung von Elendstendenzen im Film war im Dritten Reich ausdrücklich untersagt; in Valentins Filmen sind sie aber unübersehbar zu finden. In Theaterbesuch sollen kulturferne arme Leute ins Theater gehen; es kommt zu einer Kollision von Elend und Kulturzwang.
Der Firmling
DE 1934 – 22 Min. – DarstellerInnen: Karl Valentin, Liesl Karlstadt u. a.;
Der vermeintlich schönste Tag im Leben eines Buben wird zu einer Tragödie aus Armut, Suff des Vaters und Erniedrigung. Die Blasphemie des Stückes ist voller Absicht. Kirchliche Instanzen wollten eine Absetzumg des Bühnensketches Firmling erwirken; der Film erhielt immerhin ein „Jugendverbot”.
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Kommentare
WohinTippHQ 23 mins ago