Federico León (AR)
Ein junger Mann sucht mit seinen Freunden die junge Frau, in die er verliebt ist. Doch sie verehrt einen Älteren, einen Musiker, und der ist ebenfalls vergeben. Szene um Szene und gemeinsam mit 120 Schauspielern entwickelt der argentinische Theater- und Filmemacher Federico León aus dieser einfachen Situation ein außer-gewöhnlich poetisches, ein berührendes, mit feinem Witz durch-wobenes Tableau der Generationen.
Jeweils zwölf weibliche und zwölf männliche Vertreter jeder Generation hat León in Graz für diese Produktion gecastet: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene, Seniorinnen und Senioren. Anfangs treten diese als geschlossene Gruppen auf, nach und nach bilden sich Beziehungen heraus, neue Konstellationen entstehen. Eine Band, ein Schwarm, Seilschaften und Netzwerke, ein Club. Einige entstehen spontan und chaotisch, andere sind wohl organisiert. Manche verflüchtigen sich ebenso schnell, wie sie sich gebildet haben.
León wirft in „Las Multitudes“ Fragen auf, die aktueller nicht sein könnten. Antonio Negri und Michael Hardt, auf die sich León zwar nicht explizit bezieht, haben zuletzt ähnliche Fragen zur globalen Krise der Demokratie gestellt und als neuen Souverän die „Multitude“, die vielfältige Menge, vorgeschlagen. Was aber macht Zugehörigkeit aus? Wie erlangen Gemeinwesen Bestand? Wie konstituieren sich Bündnisse, warum zerfallen sie? Und wie lässt sich bei all der Notwendigkeit, Kompromisse einzugehen und Allianzen zu schmieden, individuelle Freiheit und Verschiedenheit wahren?
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WohinTippHQ 2 hours ago