Michail Schischkin ist einer der meist-gefeierten russischen Autoren der Gegenwart. Seit 1995 lebt er in der Schweiz, 2012 erschien sein jüngster Roman „Briefsteller“ (DVA, 2012, übersetzt von Andreas Tretner), der weltweit in 20 Sprachen übersetzt wurde. Jetzt kommt er zum ersten Mal nach Salzburg, um sein neues Buch vorzustellen. Moderation: Ines Schütz. Deutsche Lesung: Peter Arp.
Eine Frau, ein Mann, eine Sommerliebe. Sascha und Wolodja werden durch einen Krieg getrennt und können sich nur Briefe schreiben. Sie erzählen einander darin von allem und jedem: von Kindheit, Familie, Alltag, von Freud und Leid. Ein normaler Briefwechsel zweier Liebender – bis sich beim Leser Zweifel regen und klar wird, dass die Zeit der beiden verrückt ist, dass sie durch Raum und Zeit getrennt sind. Sie lebt in der Gegenwart, er kämpft im Boxeraufstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegen chinesische Rebellen. Er stirbt in einem der ersten Gefechte dieses halb vergessenen Krieges, aber seine Briefe kommen weiterhin an. Sie heiratet, verliert ein Kind – und schreibt ihm unbeirrt weiter, als ob eine Parallelwelt bestünde, als ob die Zeit keine Rolle spielte, ebensowenig wie der Tod.
Ein großer, anrührender Liebesroman, der die grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz behandelt und der durch die Macht des Wortes die Gesetze von Zeit und Raum außer Kraft setzt.
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WohinTippHQ 1 hour ago