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Im dritten Konzert des aktuellen Studienjahres setzt sich das Sinfonieorchester der Universität Mozarteum mit vier ganz unterschiedlichen Kompositionen auseinander. Und trotzdem zieht sich wie ein roter Faden ein besonderes Thema durch den Konzertabend: der Topos Freiheit in seinen verschiedenen Facetten spielt bei der Entstehung jedes einzelnen Werkes eine Rolle.
Alban Bergs im Jahr 1910 veröffentlichte Klaviersonate Nr. 1 ist für Romantiker ein Stück Moderne, für die Modernen ein Stück Romantik. Bergs Kompositionen markieren, zu damaliger Zeit revolutionär, den musikalischen Übergang in die tonale Freiheit. Ein dreiviertel Jahrhundert später schuf der Holländer Theo Verbey 1984 eine Orchesterfassung, die durch die große Besetzung das moderne Potenzial des Originals betont. Die Linien der polyphonen Klavierkomposition Bergs werden im Orchesterwerk Verbeys ganz frei auf die verschiedenen Orchesterinstrumente aufgeteilt. Intimes wird so gewaltig.
Edvard Griegs (einzig vollendetes) Klavierkonzert a-Moll aus dem Jahre 1868 zählt zu den beliebtesten Instrumentalkonzerten dieser Gattung. Einerseits ließ sich der Komponist bei diesem Werk von Schumanns Klavierkonzert – ebenfalls in a-Moll – inspirieren, andererseits ist es geprägt von Griegs Sehnsucht nach Freiheit des norwegischen Volkes gegenüber den damals herrschenden Schweden. In der Kombination norwegischer Liedmelodien und einer romantischen Tonsprache findet Grieg so zu einem ausgesprochen frischen Werk mit unverfälschtem Ausdruck und nordischer Identität.
Mit Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 wird nach der Pause die eigentliche Einleitung zur Freiheitsoper „Fidelio“ erklingen. Der Komponist schuf durch Umarbeitungen zu seinem einzigen Bühnenwerk insgesamt vier Einleitungen. Die Letzte wird heutzutage der Oper vorangestellt, wohingegen sich die dritte Ouvertüre (von Beethoven 1806 noch als zu umfangreich als Opernvorspiel eingestuft) als Konzertstück durchgesetzt hat.
In Maurice Ravels Orchestersuite Daphnis et Chloé (1913) wird abschließend die Freiheit im Sinne der Freizügigkeit erlebbar, wenn die beiden gleichnamigen Protagonisten in diesem monumentalen Schäferspiel auf ihrem nicht ganz geradlinigen Weg ins Liebesglück – freiwillig oder unfreiwillig – noch allerlei Verheißungen erleben dürfen. Die Orchestersuite umfasst dabei den letzten Teil der Ballettmusik.
Als Dirigent für dieses ambitionierte Programm konnte der Schweizer Mario Venzago gewonnen werden. Venzago ist Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters, Principal Conductor der Northern Sinfonia Newcastle, Artist in Association bei der Tapiola Sinfonietta sowie „Schumann-Dirigent“ der Düsseldorfer Symphoniker. Verstärkung erhält das Sinfonieorchester der Universität Mozarteum zudem von den Chören des Landestheaters Salzburg und der Universität Mozarteum, die bei „Daphnis et Chloé“ die menschliche Stimme textlos in das Spektrum des großen Orchesters integrieren.
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WohinTippHQ 2 hours ago