Die Musik des Roland Batik Trio (Roland Batik - Klavier, Walter Grassmann - Drums, Heinrich Werkl - Bass) enthüllt eine Seite des Jazz die oft übersehen wird, nämlich die "europäische". Natürlich ist Jazz eine Erfindung von "drüben" und natürlich ist der "schwarze" Einfluss von allergrößter Wichtigkeit, aber es darf dabei doch nicht übersehen werden, dass viele bedeutende Exponenten (auch amerikanische) Wurzeln in der "alten" Welt haben. Das gilt für George Gershwin oder Scott Joplin ebenso wie für Dave Brubeck oder Keith Jarrett. Die beiden letztgenannten Pianisten und Komponisten sind auch interessante, wenn natürlich auch höchst eigenwillige, Interpreten klassischer europäischer Musik.
Im gegenständlichen Fall des Roland Batik Trios wird das "Jazzige an sich" auf höchst originelle Form mit "Österreichischem" angereichert. Die lebendige Form der "Wiener Klassik" von Haydn und Mozart ist gleichermaßen ebenso zu hören wie das besondere österreichische Lebensgefühl wie es in der Musik eines Johann Strauss so bezwingend formuliert wurde. Dazu kommt noch ein würziges Quentchen Popmusik der sechziger und siebziger Jahre, Musik, die das Erscheinungsbild unserer Kulturwelt wesentlich geprägt hat. Die künstlerische Potenz des Roland Batik Trios lässt alle diese Wurzeln zu einer Einheit werden, sodass nie das Gefühl eines leeren Eklektizismus aufkommt ja man hat das schöne Gefühl, einem neuen Stil auf die Spur zu kommen: einer Art von österreichischem Jazz.
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WohinTippHQ 2 hours ago