Felix Mitterer schrieb das Stück „Besuchszeit“ in den 70-er Jahren. Nach der Uraufführung 1985 in Wien entwickelte es sich als sein meistaufgeführtes Stück. Es wurde auch in mehrere Sprachen übersetzt.
"Besuchszeit“ spielt im Krankenhaus, im Altersheim, und in der Psychiatrie. In jeder dieser Institutionen ist der Mensch teilweise ausgeliefert, in der einen mehr in der anderen weniger. Vor allem ist er ausgeliefert, wenn er ein Mensch zweiter Klasse ist.
Die Mächtigen, die Einflussreichen, die Wohlhabenden sind ausgestattet mit einer Zusatzversicherung für alle Lebenslagen.
Die Putzfrau im Krankenhaus, der Mann im Altersheim und der Bauer in der Psychiatrie, die meisten von ihnen haben keine Zusatzversicherung, keine Privilegien, keine einflussreichen Freunde. Sie sind z.T. Eingeschlossene und zur Ohnmacht verurteilt.
Aber auch die Besucher die sich frei wähnen, auch sie sind Eingeschlossene, Gefangene in einem gesellschaftlichen System.
Das Stück vermittelt die Verhältnisse der 70-er Jahre, die sich glücklicherweise in den letzten Jahrzehnten sehr zum Positiven verändert haben.
Trotzdem besteht auch heute wieder eine latente Gefahr einer Zwei-Klassen-Gesellschaft und eines Personalmangels in den sozialen Institutionen.
Wir müssen wachsam bleiben, dass in unserer heutigen Welt immer so viel Bewusstsein vorhanden ist, dass auch die Schwächsten der Gesellschaft in einem guten Umfeld leben können.
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Kommentare
WohinTippHQ 25 mins ago