ARGE fest – Trumer Summer Opening
Shantel & Bucovina Club Orkestar
Viva Diaspora Tour 2014. Support: Chili and the Whalekillers.
In den 90ern war er einer der gefragtesten deutschen Downbeat-Acts, ein Meister im Verbinden exotischer Klänge mit Electronica. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends erfand er fast im Alleingang ein neues musikalisches Genre. Sein bisher erfolgreichstes Album „Disko Partizani“ war in den europäischen Top 20 vertreten, hielt sich wochenlang auf Platz 1 der türkischen Charts und erreichte Platinstatus in ganz Südosteuropa. Er schrieb Filmmusik für Fatih Akin und Sasha Baron Cohen, spielte auf dem Filmfestival von Cannes und als einer der ersten deutschen Musiker auf dem legendären englischen Glastonbury Festival und auch sonst auf allen wichtigen Festivals der Welt. Nach vielen Jahren hartnäckiger Basisarbeit in Europa hat es Shantel zur wohlverdienten internationalen Prominenz gebracht, mit über 1.000 gespielten Shows ist er mit seinem Bucovina Club Orkestar Garant für ein Live-Spektakel der absoluten Spitzenklasse und eine traumwandlerisch enge Kommunikation mit seinem Publikum.
Während seine früheren Alben konzeptionell angelegte Produzenten-Alben waren, ist „Anarchy & Romance“ (2013) sein erstes Artist-Album, das den Musiker ins Zentrum stellt. Waren früher Bässe und Beats mit dem klarem Ziel konstruiert, die Dancefloors zu erreichen, wagt er einmal wieder, eine eigene Welt abseits der üblichen Routen zu kreieren und einen völlig neuen Ansatz zu wagen, die Uhr auf Null zurückzudrehen: Shantels neuer Sound geht von der Live-Situation aus, ist offener, riskanter, rauer, krachiger – in einem Wort vielfarbiger. Die Elektronik steht nicht mehr im Vordergrund, sondern ein organischer dreckiger Garagen-Band-Sound. Shantel schreibt und singt alle Stücke selbst, spielt Gitarre und viele andere Instrumente, benutzt keine Samples (bis auf ein einziges, doch dazu später). Songideen wurden ganz zufällig auf Reisen oder während langer Sessions in Hotelzimmern entwickelt. Neben der tighten Rhythmusstruktur liegt die Emphase klar auf den Melodien und Harmonien – das Energielevel bleibt dabei immer hoch: Peitschende Gitarren, die Schweineorgel (hier ein altes Fender Rhodes-Piano aus den 70ern) heult auf, der Boogie wird in Synkopen zerlegt, eine Diskonummer wird mit einer Flamenco-Rock-Gitarre befeuert, minimalistische Shuffle-Beats und eine Prise Rockabilly sorgen für die hedonistische Abfahrt. Eine Abkehr von dem Shantel, wie wir ihn kennen, ist das also nicht, sondern „Logical Progression“. Orientalische Skalen und Harmonien aus dem Mittleren Osten mit Reminiszenzen an den Smyrna-Sound, dem Geburtsort des bluesigen Rembetiko, blitzen auf. Wenn das Kind von 1968 seinen Blick auf die späten 50er und frühen 60er Jahre richtet, dann ist es ein Blick durch ein Prisma. Ein Beispiel dafür ist seine Reinterpretation des finnischen Tango-Krachers „Letkis – A Touch Of Beauty“ – hier ist auch das einzige benutzte Sample versteckt. Doch der Sixties Flavour wird immer wieder gebrochen und neu betrachtet – sonst wäre es ja keine Shantel-Produktion!
www.bucovina.de www.facebook.com/ShantelBucovinaClub
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Kommentare
WohinTippHQ 17 mins ago