Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

Mi 14. Jan 2015, 10:00–20:00
Do 15. Jan 2015, 10:00–17:00
Fr 16. Jan 2015, 10:00–17:00
Sa 17. Jan 2015, 10:00–17:00
So 18. Jan 2015, 10:00–17:00

Wo: Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43, Vaduz

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Normal Preis: €8,00
  • Reduzierter Preis: €5,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: guidle

Prinz Franz de Paula von und zu Liechtenstein als österreichisch-ungarischer Botschafter in Russland (1894–1898)

Der Balkan war in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Zankapfel um Einflussansprüche zwischen den Grossreichen Österreich-Ungarn, Russland und dem Osmanischen Reich sowie um territoriale Herrschaftsansprüche unter den seit dem Berliner Kongress im Jahr 1878 souveränen Ländern Serbien, Montenegro und Rumänien sowie dem weitgehend autonom gewordenem Fürstentum Bulgarien, die vormals alle zum Osmanischen Reich gehörten. In dieser prekären Situation wurde 1894 die wichtige Funktion des österreichisch-ungarischen Botschafters in St. Petersburg vakant. Die Wahl des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz Joseph fiel auf den Prinzen Franz von Liechtenstein, der nicht nur alle Voraussetzungen eines hervorragenden Diplomaten besass, sondern auch durchaus in der Lage war, am Hofe von St.Petersburg, der zu den mondänsten und kostspieligsten auf der Welt zählte, die österreichisch-ungarische Monarchie würdig zu vertreten. Es gelang ihm tatsächlich die Beziehungen zwischen diesen beiden Grossmächten freundlicher zu gestalten. Höhepunkte waren 1896 die Teilnahme der österreichisch-ungarischen Delegation an den Krönungsfeierlichkeiten des Zaren Nikolaus II. und 1897 der Zwei-Kaiser-Entrevue in St.Petersburg. Dank seiner Persönlichkeit demonstrierte er, was Diplomatie bewirken kann. Zugleich kann man erahnen, was passieren kann, wenn die Diplomatie versagt, wie es in der Folgezeit geschehen ist und das Drama seinen Lauf nehmen konnte und zu fatalen Kriegen führte. Daher bot sich die Thematik, einen brillanten Diplomaten in äusserst schwieriger politischer Lage zwischen zwei Ländern vor über hundert Jahren in seiner Tätigkeit zu schildern, zum Jubiläum der 20jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und dem Fürstentum Liechtenstein an, die durch diese Ausstellung gewürdigt werden soll.