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Als Eigenweltkünstler und poetischer Universalist wird Dominik Steiger (1940 – 2014) beschrieben. Er selbst bezeichnete sich als „quantenfanatischer Infanterist der Phantasie“.
Ausgezeichnet mit dem „Österreichischen Kunstpreis – Literatur 2003“ und dem „Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst 2008“, gilt sein im Stillen und fernab des Kunstbetriebs entstandenes Werk noch immer als Entdeckung.
Zeichnung, Malerei, Druckgrafik, Plastik, Video, Musik und Literatur – Steiger verwischt die Grenzen zwischen den Sparten. Seine Mittel sind dabei so ungewöhnlich wie das Ergebnis: „Zeichnungen vom Knöcheltyp“, „Kulturcollagen“, „Teigrollbilder“, „Letterfallvideos“ oder „Zusammenspiele mit Künstlerfreunden“ wie beispielsweise Günter Brus, Dieter Roth, Gerhard Rühm und Oswald Wiener. Die retrospektiv angelegte Personale bietet mit Arbeiten aus fünf Jahrzehnten erstmals einen umfassenden Blick auf seine „surreale Transformation der Wirklichkeit“ (Peter Weibel).
1940 in Wien geboren, freundet sich Dominik Steiger bereits Mitte der 1960er-Jahre mit den Autoren der Wiener Gruppe an. Auch im Kreis der Wiener Aktionisten, an deren ZOCK-Fest Steiger 1967 unter dem Pseudonym „FNUFI“ teilnimmt, ist er anzutreffen. Obwohl Impulse beider Bewegungen spürbar sind, entwickelt sich das vielseitige Œuvre Steigers jenseits fester Zuschreibungen. Ab 1961 veröffentlicht er Prosa und Lyrik, welche in ihrer experimentellen Form der Écriture automatique und Unsinnpoesie verwandt sind, Anfang der 1970er-Jahre erstmals Zeichnungen.
Der spielerische Umgang mit Sprache findet in Steigers bildnerischem Werk seine Fortsetzung. Mal subtil-verhalten, mal geprägt von subversiver Ironie oder bestürzender Heiterkeit, erzählt seine Wort- und Bildkunst von Gesehenem und Gehörtem, nie Geschehenem und Unerhörtem.
Kurator: Hans-Peter Wipplinger; wissenschaftliche Mitarbeit: Susanne Längle
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WohinTippHQ 2 hours ago