Ein Stück für Papiertheater in etwa 45 Minuten
Im Zuge der Wiedner Bezirksfestwochen zeigt Ulrich Chmel’s Papiertheater, am Freitag, dem 6. Juni 2014 im Bezirksmuseum Wieden, 4., Klagbaumgasse 4. Um 18 und um 19:30 Uhr das Papiertheaterstück FAUST IN KÜRZE MIT GOETHE BESTREUT.
Das FAUST-Thema beruht auf einer wahren Begebenheit im 16. Jahrhundert und wurde einst als Volksstück auf Märkten und auch auf Puppentheaterbühnen gespielt. Christopher Marlowe hat das Spiel um Dr. Faustus und Mephisto verarbeitet. Dieses Stück wurde im Jänner 1608 von einer englischen Schauspielertruppe in Graz erstmals in Festland-Europa aufgeführt. Goethe hat den FAUST als Kind im “Straßburger Puppenspiel“ gesehen. Erst danach wurde DER „Faust“ – den heute alle kennen, von ihm geschrieben.
Die Papiertheatervorlagen sowie der Text zu der gezeigten Fassung wurde vom Papiertheaterkünstler Mr. Trevor Griffin in England geschaffen. Ulrich Chmel hat dieses Fassung bearbeitet und übersetzt. Zur Freude von Opernkennern hören wir zwei Zitate aus mit Gounods “Margarethe“ (zum Mitsingen). Für alle Liebhaber des Goethe-Faust wurden in den aktuellen Text dieses Papiertheaterstücks bekannte Faust-Zitate aus der Feder des Geheimrates von Goethe gestreut.
Wie in den meisten Papiertheaterstücken von Ulrich Chmel liegen auch bei diesem Stück Lachen und Weinen sehr eng beisammen.
Ulrich Chmel beflügelt seit mehr als 10 Jahren die Fantasie seiner Zuschauer mit dem Charme einer längst vergessenen Darstellungsform: mit dem Papiertheater. Mitte des 19. Jahrhunderts war es hochmodern, da pflegte man noch Hausmusik aller Orten und spielte in den eigenen vier Wänden Theater, Papiertheater. Verlage in ganz Europa schickten ihre Zeichner mit dem Auftrag in die Opernhäuser und Theater, um Bühnenbilder und Kostüme der Theaterstücke, Opern und Märchen zu zeichnen. Daraus wurden Ausschneidebogen gestaltet, gedruckt und verlegt. Die konnte man damals im nächsten Papiergeschäft, samt Texten in Kurzfassungen, zu den Stücken kaufen. Mit einem Wort, die Familie war in der Lage, zu Hause kleine Theaterbühnen nach Anleitungen zu bauen und Theaterstücke nachzuspielen. Alle waren beschäftigt, galt es doch die Figuren und Kulissen auf Karton oder dünnes Sperrholz zu kleben und auszuschneiden. Begabte zeichneten aber auch Figuren und Bühnenbilder selbst und verfaßten auch die Texte zu den Stücken. Kurz, man hauchte leblosem Papier Leben ein. Anfang des 20. Jahrhunderts begann sich langsam der Schleier des Vergessens über das Papiertheater zu senken. Heute gibt es in Europa etwa 30 Frauen und Männer die wieder Papiertheater in den verschiedensten Formen spielen.
Informationen unter: www.papiertheater.at
In Kürze:
FAUST IN KÜRZE MIT GOETHE BESTREUT
• Freitag, 6.6.2014
• 18:00 Uhr und
• 19:30 Uhr
• 1040 Wien, Klagbaumgasse 4, Bezirksmuseum Wieden
• Linien 1, 62, WLB, 13A,
• Eintritt frei, freiw. Spenden erbeten
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WohinTippHQ 2 hours ago