Giselle von Adolphe Adammit dem Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan
Giselle ist ein Schlüsselwerk des klassischen Balletts. Es gilt als Inbegriff des “ballet blanc”, also der romantischen Handlungsballette des 19. Jahrhunderts. Inspiriert wurde der Librettist Gautier durch die Sage der Wilis von Heinrich Heine. Tanzen, tanzen gegen jede Vernunft, tanzen bis zum Tod und über den Tod hinaus: das eigentliche Thema von „Giselle“ ist der Tanz. Die Märchenhandlung von Liebe und Verzicht, von Mädchen, die tanzend vor ihrer Hochzeit starben und als „Wilis“ im Tod keine Ruhe finden, macht „Giselle“ zum Inbegriff des romantischen Balletts, das wie kaum ein anderes der Ballerina die Möglichkeit gibt, ihre künstlerische Persönlichkeit zu entfalten: Sie verleiht der romantischen Titelgestalt Leben und Unvergänglichkeit.
Adolphe Adam wurde 1803 in Paris geboren. Seine Haupttätigkeit war das Komponieren. Bei seinen Opern bevorzugte er heitere Stoffe, die seinen Sinn für Theatralik und Personengestaltung bewiesen. In die Theatergeschichte ging er jedoch vor allem mit seinen Ballettkompositionen ein, die an den führenden Theatern seiner Zeit aufgeführt wurden. 1833 entstand Faust für London, 1836 La Fille du Danube wurde zum Triumph für die Primaballerina Maria Taglioni. Durch ihre Vermittlung kam es 1840 zur Uraufführung eines weiteren Balletts in St.Petersburg. Die dauerhaftesten Erfolge jedoch feierten Giselle und Le Corsaire, das in seinem Todesjahr 1856 entstand.
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WohinTippHQ 1 hour ago